Vielleicht hat Dir Dein Homöopath eine Darmsanierung ans Herz gelegt. Möglicherweise hast du auch längst gegoogelt. Im World Wide Web schwirren zu diesem Thema jede Menge Begriffe und Erklärungen umher, welche eher verwirren, als dass sie einer zielführenden Aufklärung dienen. Darmsanierung, Darmreinigung, Entschlackung, Colon-Hydro-Therapie, Symbioselenkung, mikrobiologische Therapie oder Detoxikation. Das ist nur ein kleiner Auszug an Bezeichnungen, die du finden kannst.

Den häufig verwendeten Begriff der Entschlackung finde ich persönlich eher irreführend, da dieser nicht klar darauf hinweist, um welche Art der Behandlung es sich handelt. Vor allem impliziert er das Vorhandensein von Giften, wie zum Beispiel Schwermetallen. Eine Darmsanierung, wie sie im Folgenden beschrieben werden soll, beschränkt sich jedoch nicht ausschließlich auf Gifte in diesem Sinn. Sie soll vor allem der Wiederherstellung des Gleichgewichtes in deinem Darm dienen. Dennoch möchte ich den Begriff Schlacken nicht unterbewerten. Sowohl bei Naturheilpraktikern als auch bei Schulmedizinern ist es unumstritten, dass der Körper sogenannte Stoffwechselendprodukte produziert. Nährstoffe und gleichermaßen Gifte werden durch die Darmwand beziehungsweise Gewebe in den Blutkreislauf oder das Lymphsystem zu den großen Entgiftungsstationen Leber und Niere transportiert. Dort erfolgt der Umbau in ungiftige, ausscheidungskompatible Stoffe.

Die Ausscheidung erfolgt auf sehr unterschiedlichen Wegen. So werden Wasser und Kohlenstoffdioxid mit der Ausatemluft abgeatmet. Harnstoff, Salze und Wasser werden als Schweiß durch die Haut oder als Harn über die Niere abgeleitet. Bestandteile, welche der Körper nicht weiter verarbeiten kann, werden als Kot am Ende des Verdauungsprozesses ausgeschieden.

Solange diese Abläufe funktionieren, werden wir uns mit unserem Körper im Reinen fühlen. Doch schon meine kleine Übersicht lässt ahnen, dass dies Schwerstarbeit für jeden Organismus ist. In vielen Fällen verläuft der vorgesehene Entgiftungsplan nicht so unproblematisch. Von außen wirkt eine kaum zu fassende Vielfalt an Nahrungsbestandteilen, Giften und Energien auf uns ein. Und niemand weiß welcher Faktor, welchen Prozess, zu einem bestimmten Zeitpunkt aus der Bahn wirft.

Für den Entschluss eine Darmsanierung anzugehen, ist eines gewiss: Alle Einflüsse auf den menschlichen Organismus unterliegen in irgendeiner Weise der Regelung durch den Darm.

Beim leckeren Frühstück mit der Familie wirst du dem mit Sicherheit zustimmen. Auch die Tasse Kaffee oder ein Feierabendbier gelangen durch Magen und Darm. Die Auseinandersetzung mit dem pubertierenden Kind schlägt hin und wieder auf den Magen. Auch das ist nachvollziehbar, denn ein bisschen Wahrheit steckt in jedem Sprichwort.

Inwieweit Krankheiten mit dem Darm unter einer Decke stecken, oder sich gar soziales Verhalten auf unser Mikrobiom zurückführen lassen, werde ich noch erläutern.

Unser Verdauungsystem

Um zu verstehen, warum eine Darmsanierung einen Benefit erbringt, sollte jeder eine gewisse Grundkenntnis der Verdauungsphysiologie haben.

Den eigenen Körper verstehen lernen ist der beste Weg ihn mit der Wertschätzung zu behandeln, die er verdient. Wenn Du die Abläufe in einem gesunden Organismus besser begreifst, fällt es leichter die Ursachen zu erkennen, die zu Missempfindung oder gar Krankheit führen können.

Der Darm – kaum ein Organ charakterisiert mehr das Wohlbefinden und Leiden des menschlichen Körpers.

Es drückt, zieht, grummelt und krampft. Durchfall, Verstopfung, Blähungen. Sodbrennen, Erbrechen, Magengeschwür. Wir kennen unzählige Worte um den Zustand unseres Verdauungssystems zu beschreiben.

Schon seit jeher spiegeln sich der Darm und seine Befindlichkeit in der verbalen wie der nonverbalen Ausdrucksmöglichkeit der Menschen wieder. Dinge schlagen uns auf den Magen. Wir haben Bauchschmerzen, wenn wir eine böse Vorahnung haben. Bei Ärger läuft uns die Galle über, oder wir haben „Schiss“ vor beängstigenden Situationen.

Bei Schneider Böck in Max und Moritz half noch das heiße Bügeleisen gegen sein Magenzwicken. Heute sind wir bei der Behandlung Gott sein Dank von Hausmitteln dieser Art abgekommen.

darmflora

Um zu verstehen, welche Bedeutung unser Verdauungstrakt hat, möchte ich Dich zu einer kleinen Reise einladen. Nimm Dir Zeit, denn wir werden über zwei Tage unterwegs sein. Stell Dir vor, heute zum Frühstück gab es ein gesundes Müsli mit Haferflocken, Nüssen und Früchten. Gleich, nachdem deine Geschmackssensoren Dir den morgendlichen Gaumenkitzel gemeldet haben, beginnt die aufregende Reise. Im Mund wird das Müsli nun mechanisch zerkleinert. Schon beim Anblick ist Dir das Wasser im Mund zusammen gelaufen. Dieser Speichel macht die Nahrung gleitfähig und lässt diese leichter in den Magen gleiten.

Dort angekommen, werden vorwiegend Säure aber auch Enzyme tätig. Die Säure tötet schädlich Bakterien ab, während Enzyme die Eiweiße spalten und somit die Speise für den weiteren Prozess aufbereiten. Und weiter geht die Reise in den Zwölffingerdarm.

Im Zwölffingerdarm münden die Sekrete der Bauchspeicheldrüse und der Galle. Neben dem bekannten Insulin werden eine Menge weitere Enzyme dem Nahrungsbrei zugeführt. Die drei wesentlichen Bestandteile von Nahrung, Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate, werden in so kleine Einheiten gespaltet, dass diese die Darmwand passieren können.

Die Aufnahme dieser zentralen Nährstoffe erfolgt auf der nächsten Etappe unserer Reise, im Dünndarm. Der menschliche Körper ist von Natur aus konzipiert, so effizient wie möglich zu arbeiten. Um eine optimale Aufnahme der Energiebestandteile zu gewährleisten, besitzen die verschiedenen Abschnitte des Dünndarmes auf einer Länge von drei Metern eine Oberfläche von über 2000 Quadratmetern. Dies entspricht etwa zehn Tennisfeldern. Diese riesige Ausdehnung wird durch sogenannte Darmzotten möglich, welche sich als millionenfache kleine Ausbuchtungen in das Darmlumen hinein stülpen. Sowie die Nährstoffe die Darmwand durchquert haben, werden sie vom Blut und der Lymphflüssigkeit aufgenommen und an die entsprechende Stelle in unserem Körper transportiert. Sei es als Baustein oder Energiequelle, jede Zelle des Menschen besitzt einen genauen Plan, welche und wie viel der aufgenommenen Nahrungsbestandteile es benötigt.

Unser Verdauungssystem verhält bei der Verwertung vergleichbar, wie wir es von der Zubereitung von Speisen kennen. Die für die Ernährung wichtigen Bestandteile werden verwendet. Nicht essbare Bestandteile entsorgen wir auf dem Kompost. Auf unseren Darm bezogen entspricht der Kompost dem Dickdarm. Wie wir wissen, werden in einem biologisch intakten Kompost Speiseabfälle durch Würmer und Bakterien zersetzt. Ähnlich verhält es sich in unserem Dickdarm. Bei uns im Darm ist eine komplexe Darmflora unter Beteiligung von etwa zwei Kilogramm Bakterien dafür verantwortlich. Außerdem ist der Dickdarm, wie der Name schon sagt, zuständig den nicht verbrauchten Nahrungsbrei einzudicken. Auch dieser Prozess wird im Wesentlichen mit Hilfe der Darmflora vollzogen. Hierbei wird auf der einen Seite das lebenswichtige Wasser dem Körper wieder zurückgeführt. Damit verbunden wird  der Speisebrei in eine, für die Ausscheidung angenehme Konsistenz überführt.

Um nicht kontinuierlich Kot abzugeben, wie bei manchen Nagern der Fall, ist am Ende des Verdauungssystems beim Menschen ein Reservoir mit einem Schließmuskel vorgesehen.

Darmflora und das Immunsystem

In der römischen Mythologie war Flora die Göttin der Jugend und des fröhlichen Lebensgenusses, aber auch die der Schwangerschaft….[1]

Lebensgenuss und Schwangerschaft, ein jeder wird mir zustimmen, wird oft mit sexueller Lust assoziiert. Nur wie lassen sich beide Begriffe auf unser Immunsystem anwenden?

Im Mutterbauch entwickelt sich das Ungeborene in einer keimfreien Umgebung. Somit ist auch der Darm eines Neugeboren steril. Bei einer Entbindung durch den vaginalen Geburtskanal kommt es zur ersten Kontaktaufnahme mit der Welt der Bakterien. Die ersten Keime, welche vom Neugeborenen oral aufgenommen werden, entstammen der mütterlichen Vaginalschleimhaut. Noch im Zuge des Geburtsvorganges wird das Kind mit den ersten Fäkalbakterien von der Perianalflora der Mutter konfrontiert. Die Implantation der Darmflora, wie wir sie beim erwachsenen Menschen kennen erfolgt in den zwei bis vier Lebensjahren in mehreren Phasen. Die Erste haben wir gerade kennengelernt. Eine weitere physiologische Phase der Entwicklung des menschlichen Mikrobioms erfolgt durch die Zufütterung weiterer Nahrung neben der Muttermilch. Die ersten Wochen bilden dabei einen sehr kritischen Zeitraum. Jetzt fallen die Immunglobuline aus der Muttermilch weg, welche dem Kind bisher einen ausreichenden Immunschutz gewährleistet haben. Erste pathogene Keime gelangen in den Darm. Gleichzeitig wird der immunologisch noch unerfahrene Darm des Säuglings mit ersten Ballaststoffen aus der Babykost konfrontiert. Infolgedessen bilden sich die ersten Fäulnisbakterien. Ihr bekanntester Vertreter nennt sich Escherichia coli. In den folgenden Lebensjahren baut sich die Diversität der Darmflora aus und bildet im optimalen Fall ein gesundes Gleichgewicht. [2]

Für ein solches gesundes Gleichgewicht ist es nötig, dass die vielen Bewohner unseres Mikrobioms untereinander und vor allem mit dem Immunsystem des Darms kommunizieren. Immunsystem und Darmflora stehen sich in einem gemeinsamen Audit als kontrollierende Partner zur Seite. Gemeinsam mit weiteren Steuerungsmechanismen, wie dem Hormonsystem, geben beide Acht, ob die Vielfalt der protektiven Bakterien gewährleistet ist. Andererseits lernt das Immunsystem, diese harmlosen von pathogenen Keimen zu unterscheiden. [3]

Wenn es im Bauch gluckst oder rumort, ist das weniger der Ausdruck einer lautstarken Kommunikation, als vielmehr die Folge dessen. Aber wie kann man sich so eine Kommunikation zwischen Bakterien und dem Immunsystem vorstellen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei Botenstoffe, sogenannte Zytokine. Zytokine sind verantwortlich für Entzündungsreaktionen als Antwort auf Infektionen, Krebs und andere Erkrankungen. Sie werden unter anderem in Immunzellen, wie Makrophagen, B-Lymphozyten, T-Lymphozyten gebildet. Die verschiedenen Bakterienspezies unserer Darmflora nehmen auf unterschiedlichste Weise Einfluss auf die Immunzellen. Manche Bakterien sind zum Beispiel mit den B-Lymphozyten befreundet und kommunizieren wie in einer geschlossenen Facebook-Gruppe miteinander. Sie sind sehr speziell im gegenseitigen Umgang und üben aufeinander einen großen Einfluss aus. Währenddessen machen andere ihre Ansprüche eher subtil geltend. Bekommt eine Spezies eine Übermacht, greift eine andere regulierend ein. So kann, wie in einem gut funktionierenden Ökosystem keines der guten Bakterien an Dominanz gewinnen.

Nun gilt es für unsere Darmkommune sich gegen schädliche Eindringlinge von außen zu schützen. In diesem Zusammenhang hat man festgestellt, dass eine klare Mehrheit der Bakterien die sogenannten dendritischen Zellen beeinflussen. Diese interagieren direkt mit dem Mikrobiom und sind für die Produktion von Interferon verantwortlich. Interferon stimuliert das Immunsystem und ist unter anderem für die Abwehr von Viren und Krebs zuständig. [4]

Zurück zu den Römern: Quod erat demonstrandum. (aus Euklids Lehrbuch Elemente (3. Buch, 4. Kapitel, Theorema XIII) aus dem 3. Jahrhundert v. Chr)

Darm und Immunsystem sind in einer sehr regen Interaktion. Bewiesen was zu beweisen war?

Nein, ein Heilverfahren, wie hier die Darmsanierung mit Belegen zu untermauern, mag für manche Menschen wichtig sein. Zu verstehen, was in einem vor sich geht, lässt auf eine gesunde Weise umsichtig sein. Aber hinhören, wenn der eigene Körper spricht, ist eine ebenso wichtige Art der Kommunikation, wie es die zwischen Mikrobiom und Immunsystem ist.

“Die Darmflora und unser Immunsystem stehen in direktem Zusammenhang zueinander. Ist unsere Darmflora im Gleichgewicht hat dies auch positive Einflüsse auf das Immunsystem und somit unseren Gesundheitszustand”

Pilze im Darm – gut oder böse?

Pilze! In meinen bisherigen Ausführungen war immer nur die Rede von Bakterien. Neben Pflanzen und Tieren gehören sie zur drittgrößten Klasse sogenannter eukaryotischer Lebewesen. Und, wenn man den Aussagen von Dermatologen Glauben schenkt, haben Pilzerkrankungen in den letzten zehn Jahren an Häufigkeit zugenommen.

Die Bedeutung der Pilze als Bestandteil des Mikrobioms hat sich, vor allem durch den Einsatz moderner Molekularbiologie stark verändert. So geht man heute von einem, um den Faktor zehn höheren Anteil von Pilzen als Bakterien in der Biomasse der Darmflora aus. Ähnlich wie bei den kleinen Kollegen besteht eine hohe Vielfalt im Mikrobiom.

Zu finden sind insbesondere die Spezies Saccharomyces und Candida. [5]

Gerade diesen beiden wird die Eigenschaft zugeschrieben, Carotinoide zu bilden. Carotinoide besitzen eine antioxidative Wirkung und schützen somit den menschlichen Organismus freie Radikale aufzunehmen. Freie Radikale sind äußerst aggressive Sauerstoffverbindungen, welche massive Zellschäden bis hin zum Krebs verursachen können.

Somit besteht durchaus Grund zu der Annahme, dass Pilze und Bakterien in einer regen Interaktivität unser Immunsystem regulieren. [6]

Schwere Mykosen, also Pilzerkrankung, nehmen drastisch zu. Candida albicans ist hier einer der Hauptverdächtigen. Der zu den Hefen zählende Pilz verursacht eine große Anzahl recht unspezifischer Symptome wie Blähungen und Verdauungsbeschwerden vor allem zu Beginn einer Ausbreitung im Darm. Ich rede hier bewusst von Ausbreitung, da die normale Darmflora eines gesunden Menschen imstande ist Candida albicans in Schach zu halten. Hat die Hefe erst mal an Boden gewonnen, fordert sie auf hinterlistige Wiese weiteres Terrain. Klar so ein Pilz muss sich wehren, wenn er durch die schützenden Darmbakterien angegriffen wird. Und was machen Hefen gerne, sie vergären. Bei diesem Vorgang entsteht das Gift Alkohol im Darm. Die schützenden Bakterien vertragen das jedoch gar nicht gut und sterben ab. Die Erfolgsgeschichte von Candida albicans kann beginnen. Nur leider nicht für uns Menschen, deren Wirt wir sind. Um einen fruchtbaren Boden für die anschließende Probiotikabehandlung zu bieten, muss diese Überwucherung durch Candida albicans gestoppt werden.

Das Mittel der Wahl ist hier oft Nystatin. Nystatin wirkt ausschließlich auf der Haut und Schleimhaut und gelangt nicht in den Körper. Systemische Nebenwirkungen sind somit kaum zu erwarten. Während der Behandlung sollte auf jeden Fall eine zuckerfreie Diät eingehalten werden.

Eine natürlichere Methode zur Behandlung von Candida albicans Befall bietet reine Caprylsäure (C8). Ist das Mikrobiom gesund, genügt die Konzentration an Caprylsäure, welche von der Darmflora selbst hergestellt wird, zur wirksamen Bekämpfung von Candida Infektionen. Gewinnt der Pilz erst einmal die Oberhand, müssen deutlich höhere Dosierungen her. So findet sich Caprylsäure zu einem hohen Anteil in der Muttermilch. [26] Da Muttermilch häufig nach unserem ersten Lebensjahr knapp ist, muss man auf andere Quellen zurückgreifen. Caprylsäure findet man vor allem in Kokosöl aber auch nur zu einem kleinen Teil, besser ist es auf Produkte zurückzugreifen welche nur reine C8 Caprylsäure enthalten.

Gerade Candida hat den Ruf eines bösen Keims. Aber auch hier gilt wie oben beim Mikrobiom beschrieben, diese Hefe wird erst dann zu einem ernst zu nehmenden Problem, wenn ihr natürlicher Gegenspieler geschwächt ist. Ernährungsfehler, hier vor allem ein übermäßiger Genuss von Zucker und Weißmehlprodukten geben dem Pilz ein überbordendes Nahrungsangebot. So wohl genährt, verschafft sich Candida einen Fortpflanzungsvorteil gegenüber seinen Widersachern. Auch der stellenweise nicht sinnvolle Gebrauch von Antibiotika kann zu einer Überwucherung mit Pilzen im Darm führen. Ein solches Ungleichgewicht wird auch als Dysbiose bezeichnet.

Mögliche Ursachen und Entstehung einer Dysbiose

Ein immer größeres Spektrum an Krankheiten wird mit Dysbiose in Verbindung gebracht. Von infektiösen Geschehnissen über chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED), bis zu unterschiedliche Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes und Übergewicht oder auch Schilddrüsenfehlfunktionen, das Spektrum an möglichen Ursachen ist weit gefächert. Seit einigen Jahren wird auch in der Schulmedizin vermehrt diskutiert inwieweit sogar Depressionen oder gar Autismus kausal mit unserem Mikrobiom in Verbindung gebracht werden kann. Ein Ansatz, der längst in den Bereich der Naturheilkunde Einzug gefunden hat.

„Der Darm ist der Vater aller Trübsal.“ Mit diesem Zitat weißt Hippokrates, der bedeutendste Arzt der Antike, schon auf den wechselseitigen Einfluss von Darm und Gehirn hin. Der Darm gilt nicht umsonst als das zweite Gehirn. Mit mehr als 100 Millionen Nervenzellen umgarnt das sogenannte enterische Nervensystem (ENS) das Verdauungssystem von der Speiseröhre bis hinab zum Schließmuskel. Das ENS gehört zum vegetativen Nervensystem, arbeitet also autonom. Da es der Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen im Körper dient, ist es sinnvollerweise nicht willentlich beeinflussbar. Durch eine enge Teamarbeit ist das ENS mit dem Sympathischen und Parasympathischen Nervensystem als Teil des vegetativen Nervensystems verbunden. [7] Das Sympathische Nervensystem gilt als der Antreiber und erhöht die Aktionsbereitschaft und bietet eine erhöhte Überlebensbereitschaft. Der Körper macht sich zum Weglaufen bereit, indem er Stresshormone ausschüttet. Das Schmerzempfinden lässt nach, Puls und Blutdruck werden gesteigert und die Lunge zu schnellerem Atmen aktiviert. Die Verdauung wird gestoppt, da diese im Verteidigungsfall viel zu viel Energie verbrauchen würde. Ein Zuviel des Stresshormons Cortison kann dann auch zu Depressionen führen. In unserer reizüberfluteten Welt, und der Bereitschaft zu jederzeit und an jedem Ort erreichbar sein zu wollen, muss unser Körper praktisch immerzu auf einen Kampf mit dem Löwen eingestellt sein. Wir reagieren mit Depressionen und fühlen uns abgeschlagen.

Unsere vielen Millionen Mitarbeiter im Darm, unser Mikrobiom, ist quasi in einen Stand-by-Modus geschaltet. Zusätzlich zu dieser körpergesteuerten Einschränkung neigen wir in solchen Stressphasen zu ungesunder, einseitiger Ernährung. Salat aus der Plastikpackung, Fertiggerichte in Kunststofftellern, erwärmt in der Mikrowelle, künstliche Aromen, Konservierungsmittel. Die Liste ließe sich noch endlos fortsetzen. Da der Löwe uns ja schon Auge in Auge gegenübersteht, bleibt keine Zeit für Muse beim Frühstück oder ein Mittagessen in Ruhe mit Freunden oder Kollegen. Das Croissant und Kaffee im Pappbecher, schnell mal auf dem Weg zum Bahnhof. Mittagessen „to go“, während nebenher dringend die abendliche Freizeit per WhatsApp organisiert werden muss.

Zurück zu unserem Nervensystem. Der Parasympathikus ist der Gegenspieler des Sympathikus. Er soll dem Körper Erholung und Ruhephasen verschaffen. Doch Gifte, vorneweg das Nikotin und Koffein wirken als sogenannte Sympathikomimetika. Das sind Substanzen, welche einen stimulierenden Effekt auf das sympathische Nervensystem ausüben und gleichzeitig die Aktivität des Parasympathikus hemmen. Also vorbei mit chillen – anstatt dessen versetzt man sich in einen permanenten Alarmzustand. Und was hat das mit unserer Darmflora zu tun? Viel! Alarmzustand bedeutet für den Darm, jetzt muss ich mal aufs Verdauen verzichten, alle Energie wird zum Angriff benötigt. Immer auf der Hut sein, eine ständige Anspannung der Muskulatur, Puls und Blutdruck im Dauerstress. Da kann man schon darauf warten, dass das Immunsystem kränkelt.

Wie in freier Wildbahn, die schwächsten Tiere werden zuerst gerissen. So freuen sich Bakterien und Gesinnungsgenossen über ein gefundenes Fressen. Infektionskrankheiten bleiben nicht aus. Also was tun in der Not, denn der Löwe bedroht uns ja noch immer und wir müssen im Alltag funktionieren. Ab zum Arzt, ein Mittelchen muss Heilung versprechen. Leider wird in vielen Fällen ein Antibiotikum verabreicht. Eines vorne weg. Der Einsatz von Antibiotikum ist sinnvoll. Und zwar immer dann, wenn es sich bei der Indikation um einen bedrohlichen Zustand handelt, der aufgrund einer bakteriellen Infektion zustande kam. Ein verantwortlicher Arzt wird vor die Gabe von Penicillin und Co eine ausführliche mikrobiologische Untersuchung stellen, um Art und Dauer der Behandlung festzulegen.

Das soll aber nur am Rande interessieren. Für unser Mikrobiom ist ein Antibiotikum wie vorsätzlicher Totschlag. Denn es werden mit Sicherheit nicht nur die, an einer Krankheit beteiligten Bakterien abgetötet. Unsere Darmflora ist ein sehr empfindliches Biosystem und schnell kommt es zur Verschiebung des Gleichgewichtes zuungunsten der Diversität des Mikrobioms. Im menschlichen Darm existieren etwa 1000 verschieden Arten von Bakterien, welche die unterschiedlichsten Aufgaben wahrnehmen. So kurbelt eine typisch westliche, fett- und eiweißreiche Ernährung mit viel Fleisch und Fast Food das Wachstum von schlechten Bakterien an. Diese wiederum fördern Entzündungen und destabilisieren die Darmbarriere. Vorwiegend pflanzliche Kost mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst und Getreideprodukten aus Vollkorn (vornehmlich Glutenfrei) ist angesagt. Diese fördern eine breite Diversität und die Vermehrung von protektiven Bakterien, die kurzkettige Fettsäuren bilden und die Darmbarriere stärken.[8] Man kann sich also gut vorstellen, was passieren wird, wenn diese Artenvielfalt beeinträchtigt wird oder Bakterienspezies gänzlich zurückgedrängt werden.

Ein Worst-Case-Szenarium bietet sich durch eine Infektion mit dem Bakterium Clostridium diffizile. Meist erst Wochen nach einer Antibiotikatherapie verschiebt sich das Gleichgewicht der Darmflora zum Nachteil der schützenden Keime. Dagegen kann sich nun das antibiotikaresistente Bakterium Clostridium diffizile rasch ausbreiten. Das Toxin dieses Keims wird eng mit dem lebensbedrohlichen Zustand der sogenannten pseudomembranösen Antibiotika-assoziierten Kolitis gebracht. [9]

“Eine unausgewogene Ernährung mit zuviel Zucker und stark verarbeiteten Lebensmitteln, sowie Stress und Medikamenteneinnahme können zu einem Ungleichgewicht (Dysbiose) der Darmflora führen. Unliebsame Bakterien und Pilze können die Oberhand gewinnen und so der Gesundheit erheblich Schaden.”

Darmsanierung bei Reizdarmsyndrom

Reizdarm, eine Diagnose die oft gestellt wird, wenn die Krankheitssymptome keiner anderen, bekannten Krankheit zugeschrieben werden können. Der Patient fühlt sich in seinem Leiden nicht ernst genommen. Im besten Fall wird ihm ein psychosomatisches Leiden unterstellt. So war es früher. Doch auch heute ist das Reizdarmsyndrom eine schwer zu fassende Erkrankung. Das liegt auch daran, dass die möglichen Symptome das komplette Spektrum an bekannten Darmbeschwerden umfasst. Auf der anderen Seite ist das Reizdarmsymptom bei vielen Patienten unterschiedlich ausgeprägt. [10]

Sehr oft klagen die Patienten über Schmerzen in Verbindung mit dem Stuhlgang. Das Gefühl ich muss, kann aber nicht, ist ein sehr häufig geäußertes Empfinden. Wenn der Eindruck einer unvollständigen Darmentleerung besteht, führt das zu einer zusätzlichen Belastung.

Studien zeigen dass Stress bei einer funktionellen Störung, wie dem Reizdarmsyndrom eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Forscher haben nachgewiesen, dass nicht nur bei antigenen Reizen, wie Allergenen oder Krankheitserregern, Botenstoffe in den Darm abgeben werden. Auch in Stresssituationen laufen diese Mechanismen ab und können zu unterschiedlichsten Beschwerden des Verdauungstraktes führen.[11]

Viele Patienten berichten, dass ihre Beschwerden durch individuell unterschiedliche Lebensmittel getriggert werden. Eine besondere Rolle scheinen da die sogenannten FODMAPS zu spielen. Es handelt sich hier um bestimmte Mehrfach-, Zweifach- und Einfachzucker sowie mehrwertige Alkohole oder auch Gluten, dem Klebereiweis im Weizen. Bei Reizdarmpatienten können diese Substanzen nur unvollständig im Dünndarm abgebaut werden, womit die Aufgabe dem Dickdarm zugeschustert wird. Der wiederum ist damit überfordert und es kommt bei den Patienten zu den, für das Reizdarmsyndrom typischen Beschwerdebildern.

Stuhluntersuchungen von Reizdarmpatienten haben eine geringere Diversität der Darmflora im Vergleich zu gesunden Probanden gezeigt. Gleichzeitig konnten Bakterienspezies nachgewiesen werden, welche an dieser Stelle im Darm nicht hingehören. [12]

Die Behandlung des Reizdarmsyndroms ist vor allem symptomorientiert. Ein Allheilmittel wird es schon aufgrund der vielfältigen Krankheitsbilder nicht geben. Ein probates Mittel die Symptome zu mildern und vielleicht auch in den Griff zu bekommen ist die Gabe von Probiotika. [13]

Vor einer solchen Behandlung wäre es jedoch sinnvoll mit einem Naturheilpraktiker oder einem Arzt mit entsprechender Ausbildung über eine Darmsanierung zu sprechen. Den Einsatz von Antibiotika beim Reizdarmsyndrom, wie er bisweilen diskutiert wird, halte ich für nicht zielführend. Es wäre dann zusätzlich eine Verschiebung des Gleichgewichts der Darmflora zu erwarten. Eine lege artis durchgeführte Darmsanierung unter fachlicher Betreuung wird am ehesten zu einer Verbesserung der Gesundheitslage führen.

Darmsanierung bei Autoimmunkrankheiten

Ein einwandfrei funktionierendes Abwehrsystem ist ein wesentliches Überlebensmerkmal. Einerseits muss unser körpereigenes Verteidigungssystem in der Lage sein, Fremdkörper wie Bakterien, Viren und Gifte, zu eliminieren. Ebenso wichtig ist die Toleranz des Immunsystems gegenüber dem eigenem Organismus und gleichwohl der Nahrung, die wir zu uns nehmen. Alles klingt so einfach. Das Immunsystem könnte doch einfach nur Eigenstrukturen erkennen und körperfremde bekämpfen. Was aber mit den Organismen, die zwar an sich körperfremd sind, aber gern gesehen zur Untermiete wohnen. Schon in den ersten Lebensjahren muss also eine sogenannte Immuntoleranz gegenüber diesen kleinen Mitbewohnern erworben werden. Ein Balanceakt zwischen Akzeptanz und Beseitigung. Eine Fehleinschätzung führt da schnell zu schwerwiegenden Erkrankungen, wie Autoimmunität, chronisch entzündlichen Erkrankungen oder Allergien. [15]

Fragt man nach den Ursachen für dieses masochistische Verhalten unseres Körpers, stößt man auf die bekannte Trias von genetischer Disposition, Ernährung und Umweltfaktoren. Bei einer genaueren Betrachtung des Zeitpunktes einer Erstdiagnose von Autoimmunerkrankungen oder dem Auftreten von schweren Schüben ist eines sehr auffällig.  Es handelt sich hier signifikant häufig um Menschen in außergewöhnlichen Stresssituationen. Stress verändert die innere Einstellung zu sich selbst. „Ich kenne mich selbst nicht mehr“ genauso mag es deinem Immunsystem ergehen, wenn es von chronischem Stress geplagt ist.

Stress kann ursächlich für eine Autoimmunisierung gesehen werden. Er wird durch unterschiedlichste Faktoren, den Stressoren ausgelöst und bewirkt Reaktionen, welche den Körper in die Lage versetzen sich dieser Situation anzupassen. Erinnere Dich sich an das Beispiel mit dem Löwen. Aber auch Entzündungen wirken auf den Körper wie Stress. Die Natur hat Entzündungsvorgänge als Reparaturmechanismus vorgesehen. Ein Schaden muss behoben werden. Ob das eine äußere Wunde oder das Eindringen eines krankmachenden Keims ist. Eine Entzündung ist ein gleichermaßen effizienter wie komplexer Vorgang. Führen Entzündungen nicht kurzfristig zur Beseitigung dieser Wunde, kann es zu einem chronischen Prozess führen. Der Stoffwechsel gerät aus dem Gleichgewicht und es kann zur Bildung von Auto-Antikörpern kommen. Fatal ist, dass Immunzellen, die unsere körpereigene Abwehr vor Fehleinschätzungen schützen sollen, ihre Funktion einbüßen. [16] Unser Darm, als das größte Immunsystem in unserem Körper spielt bei diesem Vorgang eine entscheidende Rolle.

In den letzten Jahren wurde man auf das Phänomen der molekularen Mimikry und dem Leaky Gut Syndrom aufmerksam. Bei einem gestörten Gleichgewicht unserer Darmflora können Krankheitserreger vermehrt im Darm auftreten. Außerdem können Eiweiße durch das angeschlagene Mikrobiom nur unvollständig verdaut werden. Viren, Bakterien aber auch unverdaute Eiweiße können sich verkleiden und teilweise die Gestalt körpereigener Zellen annehmen. Das wird als molekulares Mimikry bezeichnet.

Durch das Vorhandensein eines Leaky Gut gelangen diese verkleideten Substanzen bisweilen in den Körper. Das Immunsystem muss reagieren. Es bildet nicht nur Antikörper gegen das fremde Protein, sondern eben auch gegen körpereigene Stoffe. So geht man davon aus, dass maßgeblich Viren und Bakterien auf diese Weise an der Entstehung von Autoimmunerkrankungen beteiligt sind. Das am besten bekannte Eiweiß in diesem Zusammenhang dürfte wohl das Gluten sein. [17]

Und wieder ist es das Immunsystem, welches ausschlaggebend bei der Entstehung von Krankheiten bezeichnet werden darf. Und wieder ist es unser Verdauungssystem, das zeigt, welchen Einfluss unsere Darmflora auf unsere Abwehrlage hat. Abermals zeigt es sich, wie wichtig die Balance zwischen den schützenden und den schlechten Bakterien unseres Mikrobioms ist.

Eine Darmsanierung kann auf Entzündungsprozesse einwirken, sodass diese rasch zu einer Heilung führen. Dies kann durch Eliminierung krank machender Substanzen wie Bakterien oder Viren geschehen. Auch ist die Darmsanierung imstande durch eine aktive Unterstützung beim Aufbau einer gesunden Darmflora, jene Bakterien zuzuführen, welche die schützenden Prozesse am Laufen halten. Dies wird letztlich zur Aufrechterhaltung der Selbsttoleranz führen.

Bei Autoimmunerkrankungen des Darms, wie Morbus Crohn oder anderen chronisch entzündlichen Darmerkrankungen kann es zu Fisteln, Stenosen mit Darmverschluss oder Abszessen kommen. Vor einer Darmsanierung sollte deshalb im Vorfeld unbedingt ein Naturheilpraktiker oder ein Arzt mit naturheilpraktischer Ausbildung konsultiert werden.

Darmsanierung bei Burn-out

Burn-out hat sich zu einer ernst zu nehmenden Volkskrankheit entwickelt. Genau wie das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) ist es in der Liste der anerkannten Krankheiten aufgeführt. Aufgrund der Vielfalt bekannter Symptome muss von jedem Patienten eine ausführliche Anamnese erstellt werden. Obgleich es Gemeinsamkeiten gibt, muss man wissen, dass es sich beim Burn-out um psychisch gesteuerte Krankheitszeichen handelt. Beim CFS hingegen liegt eine organische Störung vor. Das zeigt sich in einem angeschlagenen Immunsystem. Entzündungen, sowie geschwollene Lymphknoten sind ein Indiz hierfür. [18]

Patienten mit Reizdarmsyndrom oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen leiden häufig auch an depressiven Verstimmungen. Die Darm-Hirn-Achse funktioniert bekanntermaßen in beide Richtungen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich Vorgänge im Gehirn auf das Immunsystem auswirken. Der Darm stellt bei diesen Geschehnissen sozusagen den Mediator. Das Immunsystem ist somit an der Gestaltung unserer Darmflora beteiligt. Umgekehrt sind Mikroben aus unserem Mikrobiom mit verantwortlich an der Bildung von Neurotransmittern und Stoffwechselprodukten. Diese Substanzen sind letztlich die Botenstoffe im Gehirn, welche unter anderem eine entscheidende Rolle bei der Signalübertragung spielen.

Tierversuche können genau diesen Gedanken belegen. Die Darmflora hat einen, vor allem in der Schulmedizin lange Zeit nicht beachteten Einfluss auf die Gemütslage. Die Forscher haben Mäusen mit keimfreiem Darm die Darmflora von ängstlichen Mäusen verabreicht. So wurden aus den „normalen“ Mäusen, „Angstmäuse“. [19]
Es liegt also nahe, sich Gedanken um einen möglichen Zusammenhang zwischen einem Burn-out und unserem Verdauungssystem zu machen.

Durchführung der Darmsanierung

Jeder therapeutische Eingriff sollte gut überlegt sein. Gerade wenn Du unter ernsthaften Beschwerden leidest. Auch wenn die Pharmawerbung diesen Satz notgedrungen bei jedem Werbespott abspult. „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren…“! Bei der Darmsanierung handelt es sich nicht nur um einen, für sich stehenden lokal begrenzten therapeutischen Eingriff. Vielmehr hat eine Darmsanierung weitreichende Folgen für unsere Darmflora. Auch das Immunsystem oder hormongesteuerte Prozesse sind unmittelbar betroffen. Nur ein erfahrener Therapeut kann ganzheitlich beurteilen, inwieweit eine solche Therapie individuell sinnvoll erscheint und durchführbar ist.

Das soll mitnichten ein Plädoyer gegen ein selbstbestimmtes Handeln sein. Das Wissen um die Vorgänge in seinem eigenem Körper ist eine Voraussetzung für den verantwortlichen Umgang mit sich selbst.

Die Vielfalt an Begriffen im Netz ist oft verwirrend. Eine falsche Interpretation kann bis hin zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.

Die Darmsanierung ist ein Heilverfahren aus dem Bereich der Naturheilkunde. Im Vordergrund steht, die aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora wieder herzustellen. Dies kann durch geeignete Probiotika sowie sinnvoll Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel geschehen. Wie bei einer Wohnungssanierung macht es keinen Sinn, die alte Tapete nur neu zu überstreichen. Daher ist im Zusammenhang mit dem Begriff Darmsanierung häufig auch von der Darmreinigung die Rede. Die Darmreinigung ist eine vorbereitende Maßnahme, um im Anschluss eine leistungsfähige Darmflora aufzubauen. Aber auch eine alleinige Darmreinigung findet ihre Anhänger. Die meisten Krankheitsbilder, wie sie hier beschrieben sind, sind jedoch auf eine Dysfunktion unseres Mikrobioms zurückzuführen. So genügt es nicht den Darm lediglich zu entgiften. Zumal die positiven Effekte einer bloßen Darmreinigung eher von kurzer Dauer sein dürften.

Üblicherweise wird eine Darmsanierung in mehreren Schritten durchgeführt.

  1. Darmreinigung
  2. Eliminierung schädlicher Keime
  3. probiotische Therapie
  4. Darmreinigung

Die Dauer einer Darmreinigung sollte sich nach den individuellen Bedürfnissen und der Einschätzung eines Heilpraktikers richten. So ist es durchaus möglich eine Zehn-Tage-Turbo- Reinigung durchzuführen. Letztlich intensiver wird der Vorgang, wenn die Darmreinigung über mehrere Monate und Dosis steigernd angegangen wird. Das hängt natürlich auch stark von der Wahl der Methode ab.

Das Wichtigste ist viel Flüssigkeit zu trinken – egal welche Art und Weise der Reinigung man letztendlich wählt. Vorzugsweise stilles Wasser, denn Kohlensäure führt zu einer Ansäuerung des Darms. Zuckerhaltige Getränke sind während der Reinigung ebenso kontraindiziert wie Alkohol, Koffein oder ähnliche Giftstoffe.

Methoden der Darmreinigung

Einlauf:

Eine Methode zum Abführen ist der berüchtigte Einlauf. Durch das Einführen von warmem Wasser wird ein starker Stuhldrang aufgebaut. So werden Kot und Gifte aus dem Enddarm und unterem Dickdarm abgeführt.

Bittersalze und Glaubersalze:

Natürliche Abführmittel wie Bittersalze (Magnesiumsulfat) und Glaubersalze (Natriumsulfat) wirken stark abführend. Innerhalb weniger Stunden kommt es zum Stuhlgang. Im Darm wird die Rückresorbtion von Wasser in den Organismus unterbunden, wodurch die Darmwand gleitfähiger und die Konsistenz des Stuhls dünnflüssiger wird. Da nun dem Körperkreislauf weniger Wasser als nötig zugeführt wird, ist es unbedingt nötig viel Flüssigkeit zu trinken. Ein Volumen von fünf bis sechs Litern ist durchaus anzustreben. Der hauptsächliche Wirkort ist der Dickdarm und der Enddarm. [20]

Flohsamen:

Präparate aus Flohsamenschalen sind in der Lage den kompletten Darm zu reinigen. Flohsamenschalen binden sehr viel Wasser und quellen im Darm um ein Vielfaches auf. Das Volumen des Darminhaltes vergrößert sich und im Samen vorhanden fette Öle haben eine zusätzlich schmierende Wirkung. Der Stuhl wird so schneller transportiert und abgeführt. Flohsamen und Flohsamenschalen besitzen einen unterschiedlichen Quellungsindex. Deshalb solltest du unbedingt die Packungsbeilage beachten oder deinen Naturheilpraktiker nach der jeweiligen Dosierung fragen. Auch sind allergische Reaktionen nach der Einnahme von Flohsamen bekannt. Mögliche Beschwerden, wie Hauterscheinungen oder Bindehautentzündung, kann man durch die Einnahme von gereinigtem Flohsamen vermeiden. Bei bekannten Darmerkrankungen, welche zu Stenosen oder Fisteln führen können, sollte diese Art der Darmreinigung nur unter Aufsicht von fachkundigem Personal durchgeführt werden. [21]

Colon-Hydro-Therapie:

Eine weitere Methodik, die jedoch ausschließlich Heilpraktikern vorbehalten bleibt, ist die Colon-Hydro-Therapie. Hierbei werden etwa zehn Liter Wasser in den Dickdarm eingebracht. Durch einen steten Wechsel der Wassertemperatur wird die Darmperistaltik gefördert. Manche Therapeuten setzen dem Wasser noch Substanzen wie reinen Sauerstoff oder auch Kaffee zu. Wasser und Darmbewegung entleeren den Darm komplett. Inwiefern eine selektive Elimination von schädlichen Keimen durch die Colon-Hydro-Therapie möglich ist, ist nicht vollkommen geklärt. [22]

Darmsanierung und Detox – die Eliminierung schädlicher Keime und Gifte

Die effizienteste Methode, schädliche Bakterien selektiv aus unserem Mikrobiom zu entfernen, liegt darin, die protektiven, also die schützenden Mikroorganismen zu stärken beziehungsweise mittels Probiotika zuzuführen.

Dennoch scheint es sinnvoll im Vorfeld einen Entgiftungsprozess einzuleiten, damit die Darmsanierung mittels Probiotika auf einen fruchtbaren Boden fallen kann.

Schon die Verwendung der genannten Laxantien führt in einem gewissen Grad zu einer Entgiftung. Es werden hier im Wesentlichen die Giftstoffe abgeführt, welche aktuell im Verdauungstrakt vorhanden sind.

Was heißt Entgiftung in diesem Zusammenhang? Jeder von uns nimmt täglich Gifte sowohl über unsere Nahrung als auch aufgrund schädlicher Umweltfaktoren in sich auf. Bei der Nahrung ist der individuelle Einfluss noch recht groß. Wenn wir in einer Stadt leben, können wir den dortigen Gegebenheiten jedoch nur selten ausweichen. Eine Darmreinigung durch einen effektiven Entgiftungsschritt kann zu einer langfristigen Verbesserung unseres Gesundheitszustandes und Lebenszufriedenheit führen.

Detox ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon die Traditionelle Chinesische Medizin oder auch das indische Ayurveda kannten die Darmreinigung mittels naturheilkundlicher Methoden.

Im Folgenden möchte ich einige Methoden der Entgiftung vorstellen.

Mineralerden

Die bekanntesten Detox, also Entgiftungssubstanzen sind vor allem Bentonit und Zeolith. Beides sind mineralische Tongemische und zählen zu den Schichtsilikaten. Durch die Fähigkeit des Tongemisches stark zu quellen wird das Volumen im Darm erhöht und wirkt so abführend.

Die entgiftenden Eigenschaften von Bentonit und Zeolith führen zu sehr kontroversen Diskussionen. Befürworter wie Gegner bringen schlagkräftige Argumente, sodass ich mich entschlossen habe diese hier kurz vorzustellen. [23]

  1. Die Gegner von Bentonit und Zeolith behaupten, diese Substanzen binden unselektiv Bakterien der Darmflora an ihrer Oberfläche. Die Darmbakterien werden somit abgeführt und das Mikrobiom stark geschädigt. Befürworter argumentieren, dass die beiden Substanzen nur positiv geladene Bestandteile adsorbieren. Die schädlichen Bakterien sind positiv geladen. Da die schützenden Bakterien jedoch negativ geladen seien, würden diese in der Darmflora verbleiben.
  2. Ähnlich verhält es sich bei den Vitaminen und Mineralstoffen. Diese sind negativ geladen und verbleiben im Körper. Während die positiv geladenen Substanzen, wie zum Beispiel Schwermetalle ausgeschieden werden. Die Widersacher stellen dagegen, dass durch die starke Adsorption der Mineralien sämtliche Nährstoffe bei einer Behandlung mit ausgeschieden werden.
  3. Aluminium ist in den letzten Jahren mit Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer in Verbindung gebracht worden. Zweifellos sind in Bentonit und Zeolith Aluminiumverbindungen nachzuweisen. Grund genug vorsichtig zu sein, mahnen die Gegner. Auf der anderen Seite wird die Aluminiumverbindung in den beiden Substanzen als sicheres Aluminium propagiert. In der vorliegenden, oxidierten Form könne es nicht vom Körper aufgenommen werden.

Welche Seite denn jetzt wirklich im Recht ist, muss noch abschließend durch Studien und die Forschung geklärt werden. Fakt ist jedoch, das die beiden Erden als Therapie, bereits erfolgreich in der Darmreinigung eingesetzt und hier durchaus positive Erfahrungen gemacht werden.

Bentonit und Zeolith – Mineralerden

Bentonit und Zeolith können helfen schädliche Substanzen aus dem Darm zu entfernen. In wieweit nicht auch gesunde Bestandteile gebunden und abgeführt werden, ist noch nicht hinreichend genug geklärt.

Detox durch Ernährung

Eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten dürfte in den meisten Fällen spätestens im Anschluss an eine Darmsanierung zur Erhaltung der gewonnen Lebensqualität sinnvoll erscheinen. Insofern liegt es nahe, sich schon im Zuge der Darmreinigung Gedanken über eine Umstellung der Ernährung zu machen. Die Liste der Lebensmittel, welche den Körper bei der Entgiftung unterstützen können, ist lang. Dein fachkundiger Heilpraktiker oder Arzt hat sicherlich eine umfassende Liste an der Hand. Oberstes Gebot sind naturbelassene Lebensmittel wie Obst und Gemüse, diese sind reich an Antioxidantien. Betacarotin, Vitaminen und Mineralstoffen sowie Polyphenolen, welche zu den zellschützenden Substanzen zählen. Gesunde Öle (Olivenöl, Kokosöl, Leinöl, Omega 3), glutenfreies Getreide und hin und wieder ein Stück fettreicher Fisch (Lachs, Hering, Makrele) runden die ganze Sache ab.[34]

Detox durch TCM (Traditionelle Chinesische Medizin)

In der Sichtweise der TCM geht alles was wir mit unserer Nahrung aufnehmen zwei Wege. Der Weg des Yang ist gekennzeichnet durch die Umwandlung von Nahrung in Energie. Yin ist die Substanz, sie ist unser Körper. Auf dem Pfad des Yin werden unsere physischen Reserven aufgebaut.

Die TCM legt schon seit Jahrhunderten Wert auf die Stärkung des Immunsystems. Entgiftungskuren sollen hier jedoch keine radikalen Fastenkuren sein. Die Traditionelle Chinesische Medizin arbeitet mit Reiskuren. Dies näher auszuführen würde den Rahmen sprengen, denn eine jede Kur muss zur energetischen Verfassung des Anwenders passen, um effizient zu sein.

Ein einfaches Hausmittel haben die Anhänger der TCM immer parat. Ingwer, Wärme und Langsamkeit. [24]

Weitere aussichtsreiche Maßnahmen mit entgiftender Wirkung können die Akupunktur der Stoffwechselorgane sein oder die Einnahme einer Misosuppe. Nicht erschrecken, du kannst bei Chefkoch auch die vegane Zubereitung finden.

Detox durch Bewegung

Sport regt bekanntermaßen das Immunsystem an und hat auf diesem Weg einen kaum zu unterschätzenden Einfluss auf die Regulierung unseres Stoffwechsels. Solange es sich nicht um eintöniges Pumpen im Fitnessstudio oder um Sport mit einem extrem ausgeprägten Leistungsgedanken handelt, hat Bewegung eine unterstützende Funktion der Darmmotilität. Somit kann Sport eine erstklassige Ergänzung bei der Entgiftung sein.

Detox, den Giften entbehren

Die Leber ist das wichtigste und größte Entgiftungsorgan. So ist sie nicht zu beneiden. Auch wenn uns Alkohol, Nikotin oder Schmerzmittel noch so gut erscheinen mögen, die Leber muss alle in ungiftige Substanzen umwandeln. Die effektivste Möglichkeit zur Entlastung ist Verzicht. Eine Entgiftung der Leber ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer Darmreinigung. Bitterstoffe sind in unserer süßen Welt kein sehr angesehener Geschmack mehr. Obgleich bitter einer der fünf Geschmackszonen darstellt. Sicher ein kluger Schachzug der Natur. Diese entgiftenden Bitterstoffe sind in einer ganzen Reihe von Lebensmitteln enthalten. Zum Beispiel in Artischockenblätter, Löwenzahn, Enzianwurzel, Kamille, Schafgarbe oder Wermut Wer es gerne etwas schärfer mag, das Capsaicin aus der Chilischote ist ebenfalls ein Träger dieser Bitterstoffe.

Detox, Schüssler-Salze und Homöopathie

Obgleich Herr Schüssler heftig widersprechen würde, denn er war so gar kein Anhänger der Hahnemann´schen Simile-Theorie. Nichtsdestotrotz gelten seine Schüssler-Salze als probate Ergänzung bei der Entgiftung. Zur Verwendung kommen hier Salz Nr. 10 Natrium sulfuricum D 6, Salz Nr. 12 Calcium sulfuricum D 6 und Salz Nr. 6 Kalium sulfuricum D 6. Diese Salze sind für den Abtransport von Stoffwechselprodukten verantwortlich und bringen die Beseitigung von Lymphflüssigkeit voran. Auch wirken sie regulierend auf den Fettstoffwechsel und somit auf die Verdauung. [25]

Detox und die Seele

Der Volksmund weiß es wieder mal. Etwas ist Gift für die Seele. Was liegt näher als die körperliche Entgiftung auf die Seele auszuweiten. Achtsamkeit mit sich und seiner Umgebung ist gewiss ein Weg sich freizumachen von psychischen Belastungen. Noch bevor uns diese auf den Magen schlagen.

“Detox ist ein Modebegriff, der gerne in Magazinen und von den Stars genutzt wird. Dahinter steckt nichts weiter als ein uraltes naturheilkundliches Verfahren, um den Körper von unerwünschten Schadstoffen zu befreien bzw. ihn zu entgiften.”

Probiotika bei einer Darmsanierung

Nach der Darmreinigung folgt nun die Neugestaltung der Wohnungseinrichtung unseres Mikrobioms. Durch die negative Wirkung von Giften und pathogen Keimen können dem Darm wichtige, schützende Bakterien fehlen. Aber auch die Versorgung mit Nährstoffen zum Wachstum und zur Stärkung unserer neuen Darmflora ist ein wesentlicher Bestandteil einer probiotischen Therapie.

Der Aufbau einer gesunden und leistungsfähigen Darmflora geschieht mittels verschiedener, sich ergänzende Methoden.

Probiotika

Probiotika sind Produkte, deren Zusammensetzung aus lebensfähigen Bakterien besteht. Übersetzt könnte man Probiotika als Mittel „für das Leben“ bezeichnen. Es handelt sich um ein Kunstwort, zusammengesetzt aus den Silben „pro“, was im Lateinischem „für“ bedeutet und „bios“, dem griechischem Wort für „Leben“. Probiotika stehen in unterschiedlichen Darreichungsformen zur Auswahl. Als Lebensmittel sind diese vor allem in Milchprodukten bekannt. Hier sind meist nur ein oder zwei Bakterienstämme zugesetzt. Hiervon unterscheiden sich die probiotischen Arzneimittel und probiotischen Nahrungsergänzungsmittel. In beiden ist eine Vielzahl an unterschiedlichen, guten Mikroorganismen enthalten. Diese sind im optimalen Fall eindeutig deklariert und in einer meist definierten Anzahl im Produkt enthalten. Arzneimittel grenzen sich durch die Pflicht einer, durch Studien belegbaren Wirksamkeit ab.

Wirkmechanismen von Probiotika

Eine wesentliche Voraussetzung für den Einsatz von Probiotika ist die unbeschadete Passage durch das saure Milieu unseres Magens und der Galle. Auch dürfen die Bakterien an sich nicht pathogen wirken oder sogenannte Endotoxine ausscheiden. Gute probiotische Nahrungsergänzungsmittel, setzen außerdem auf eine große Anzahl verschiedener Bakterien und bieten den zugeführten Mikroorganismen gleichzeitig Nährstoffe an (sogenannte Präbiotika). Zum Einsatz kommen vor allem Mikroorganismen der Gattung Lactobazillus, Bifidobakterium oder auch Streptococcus.

In einer Studie wurde nachgewiesen, dass Laktobazillen, oral aufgenommen, ein sehr großes Potenzial bei der Wiederherstellung eines gesunden Mikrobioms nach einer Antibiotikatherapie haben. [27]

Bifidobakterien sind wahr Teamplayer. So sind sie über Signalwege mit dem Immunsystem vernetzt. Sie beeinflussen auf diese Weise die Antikörperproduktion. Auch sind Bifidobakterien in der Lage Vitamine herzustellen. Sie helfen so auf vielfältige Weise dein Abwehrsystem zu unterstützen. [28]

Streptokokken werden bei der Herstellung von Joghurt eingesetzt. Sie leben in einer symbiotischen Beziehung mit den Laktobazillen. [29]

Sowohl bei der Produktion von Joghurt als auch in unserem Darm spalten diese Bakterien mit dem Enzym Laktase den Milchzucker.

Damit Milchzucker verdaut werden kann, muss er in Glukose und Galaktose umgewandelt werden. Die Spezies Streptokokkus thermophilus ist imstande dieses Enzym selbst herzustellen. [30]

Optional können auch noch weitere Gattungen zur probiotischen Behandlung eingesetzt werden. So wird bei der Spezies Escherichia coli Nissle ein vorteilhafter Einfluss auf die Entzündung der Darmwand vermutet. Er stabilisiert die Darmbarriere und wirkt regulierend auf die Darmflora. [31] [32] Die Wirksamkeit eines Präparates mit lediglich Bakterienspezies ist wird meist nur einem klar definierten Krankheitsbild zugeordnet. Die Anwendung im Rahmen einer Darmsanierung ist hier nur bedingt sinnvoll.

Manche Stämme, welche in Probiotika zur Anwendung kommen, sollte man mit Vorsicht genießen. Lactococcus lactis zum Beispiel kommt in roher Milch vor und wird bei der Herstellung von Buttermilch, Kefir und manchen Käsesorten verwendet. Dieses Bakterium produziert Nisin, eine Substanz, die antibiotisch gegen grampositive Bakterien gerichtet ist. Nur, ein großer Anteil unserer Darmflora besteht aus grampositiven Bakterien. In natürlichen Nahrungsmitteln spielt das keine Rolle, da Lactococcus lactis im Magen eliminiert wird. Gelangt Lactococcus lactis nun unbeschadet in den Darm, kann er dort mit der Synthese von Nisin beginnen und vorhandene gute Bakterien angreifen.

Herstellung und Darreichungsformen von Probiotika

Probiotika werden in unterschiedlichen Darreichungsformen angeboten.

Die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln sowie Lebensmitteln hat einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Sicherheit in der Raumfahrt. Firmen, welche ihre Produkte nach mit dem sogenannten HACCP – Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) herstellen lassen, haben damit einen Qualitätsstandard etabliert, der bei keinem Probiotikum fehlen darf.

Insbesondere sollten keine Belastungen mit giftigen Stoffen vorkommen. Gerade das wäre kontraproduktiv im Rahmen einer Darmsanierung. Hersteller und Vertreiber sollten vor allem hinsichtlich der Belastung mit Schwermetallen, polycyclisch aromatischen Kohlenwasserstoffen sowie der Verunreinigung mit pathogen Keimen und Endotoxinen klar Stellung beziehen.  Eine Überprüfung sollte durch ein Labor bestätigt sein. Auch die Transparenz bei der Herkunft der Rohmaterialien ist heute ein wichtiges Qualitätsmerkmal.

Dem Hormon Östrogen ähnlich ist das Bisphenol A (BPA). Es wird gängig als Weichmacher in Kunststofflaschen verwendet. Bekannt geworden ist es durch seine wachstumsstörende Eigenschaft bei Zellen (Tumorbildung) sowie einer Mineralstörung in menschlichen Zähnen und Knochen. Grund genug Nahrungsergänzungsmittel, die nicht durch eine Hülle geschützt sind, mehr in Behältern mit BPA aufzubewahren. Mit Glas existiert hier ein neutrales und inertes Material, welches gleichsam recycelbar ist.

Durch eine schonende Aufbereitung der Darmkeime mittels Gefriertrocknung sind Probiotika heute länger haltbar und können ihre Wirksamkeit im Darm effektiver entfalten.

Pulver

Es gilt als erwiesen, dass beim Menschen unterschiedliche Darmflora-Typen existieren. Ähnlich den Unterschieden bei den Blutgruppenmerkmalen können mittels der sogenannten Metagenomik diese Typen charakterisiert werden. Neben dieser Diversität der Typen sind die Ursache und die Ausprägung einer Dysbiose sehr individuell.

Gerade hier liegt einer der entscheidenden Vorteile der Einnahme in Pulverform, da eine Dosierung problemlos angepasst werden kann.

Auch kommen bei der Darreichung als Pulver keine weiteren fremden Substanzen zum Einsatz. Somit sind diese vegetarisch, vegan und entsprechen auch den Bestimmungen für Kosher und Halal.

Die Patienten können das Pulver in jedem, für sie verträglichem Lebensmittel lösen. Allergien oder Unverträglichkeiten gegen Nahrungsmittel aufgrund des Präparates sind auf diese Weise minimiert. Bei einer Unsicherheit ist es leicht möglich die Dosierung allmählich einzuschleichen.

Kinder, welche durch einen Kaiserschnitt entbunden werden, kommen während des Geburtsvorganges nicht mit der mütterlichen Vaginal- und Darmflora in Kontakt. Dieses initiale Mikrobiom fehlt folglich bei der Immunabwehr in den ersten Monaten. Infektionskrankheiten sind eine mögliche Folge. Antibiotika schon in sehr frühem Säuglingsalter die Konsequenz. Der Aufbau einer gesunden Darmflora kann entscheidend die Abwehrkräfte unterstützen. Auch typische Krankheiten im Säuglingsalter, wie zum Beispiel Neurodermitis können von einer durchdachten Probiotikatherapie profitieren.

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Die Darreichungsform als Pulver kommt den speziellen Anforderungen der Dosierung hier sehr entgegen. Hilfreich können hier kleine Dosierhilfen sein.

Bei Präparaten in Pulverform ist eine Ernährung der Bakterien durch Präbiotika, insbesondere Inulin und Reisstärke wichtig, damit diese die Magenpassage überleben.

Tabletten

Tabletten sind lediglich, in Form gepresstes Pulver. Durch den Herstellungsprozess bedingt, besitzen Tabletten jedoch eine verminderte Wirkung. Für die Produktion müssen Füllstoffe und Gleitmittel verwendet werden. Manchmal kommen zudem auch Farbstoffe zum Einsatz. Dies kann wiederum zu Unverträglichkeiten führen. Bei gleicher Menge ist ein geringerer Anteil Wirkstoff enthalten, dies erklärt den bisweilen billigeren Verkaufspreis.

Kapseln

Verbreitet ist auch die Gabe in Form von Kapseln. Je nach Hersteller kann es sich hierbei um die nicht vegetarische Variante einer Gelatinekapsel handeln. Wenn Du dich vegetarisch oder vegan ernährst, solltest Du verstärkt darauf achten, dass die Inhaltsstoffe genau deklariert sind.

Viele Menschen haben physiologische oder auch psychische Probleme Kapseln zu schlucken. Überlege dir im Vorfeld, ob du das über den gesamten Therapiezeitraum durchstehen kannst.

Anwendung und richtige Einnahme von Probiotika

Beipackzettel rufen bei manchen Anwendern wahre Horrorszenarien hervor. Falls Du Dein Probiotikum nicht von einer fachlich versierten Person empfohlen bekommen hast, soll in erster Linie die Packungsbeilage der Leitfaden deiner Behandlung sein. Hier gilt ausnahmsweise, die eigene Experimentierfreudigkeit hinten anzustellen. Die Verfasser haben sich bei der Erstellung der Informationen bestimmt viel Mühe gegeben. Dennoch möchte ich an dieser Stelle ein paar kleine Tipps geben.

Vor oder nach dem Essen, Wasser oder Tee? Am besten kannst Du dein Probiotikum vor einem Angriff der Magensäure schützen, wenn du es kurz vor einer Mahlzeit einnimmst (30-45 Minuten). Positiv auf die unbeschadete Darmpassage soll sich auch die Einnahme von Pulver in Sauermilchprodukten auswirken.

So ist die Produktion der Magensäure noch nicht auf Hochtouren angelaufen und bildet wenig Gefahr für die Bakterien. Nimm das Präparat vor allem regelmäßig und täglich zur selben Zeit. Wenn du eher zu den Frühstücksmuffeln gehörst, macht die Einnahme nach dem Aufstehen wenig Sinn.

Solltest du zeitgleich Antibiotika einnehmen ist unbedingt ein Zeitabstand von 2 Stunden zu den Probiotika einzuhalten, da diese sonst ihre Wirkung verfehlen können.

Dauer der Probiotika-Therapie

Eine allgemeingültige Aussage ist hier nicht sehr sinnreich. Jeder Mensch besitzt eine ganz individuelle Darmflora und befindet sich bei Therapiebeginn in sehr unterschiedlichen Ausgangssituationen. Üblicherweise sollte die Einnahme über einen Zeitraum von 4 Wochen bis 6 Wochen genügen. Wenn es sich im Anschluss an eine Darmreinigung um eine präventive Maßnahme handelt. Bei ernsthaften Beschwerden solltest Du dich in jedem Fall in die Obhut eines Heilpraktikers oder naturheilkundigen Schulmediziner geben. Der kann Deinen Gesundheitszustand zu Beginn und während der Behandlung am besten überwachen und die Dauer festlegen.

Indikationen einer Probiotika-Therapie

An dieser Stelle sind zusammenfassend die wichtigsten Indikationen für eine Darmsanierung und Probiotikatherapie aufgeführt.

  1. Probiotika dienen der Stärkung unseres Immunsystems. Sie können für ein Gleichgewicht zwischen schützenden und schlechten Bakterien sorgen.
  2. Wenn unser Immunsystem gut funktioniert, ist unser Organismus imstande sich auch gegen Allergien und Hautkrankheiten zu wehren.
  • Die Infektanfälligkeit bei Kindern kann deutlich gesenkt werden, gerade wenn keine Muttermilch vorhanden ist, die für eine ausreichend starke Immunlage der Säuglinge sorgt.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben ihren Ursprung oftmals in der sogenannten Malabsorbtion. Darunter versteht man die mangelhafte oder fehlende Möglichkeit bestimmte Nahrungsbestandteile abzubauen und dem Körper zur Verfügung zu stellen. Möglicherweise fehlen hier nur die richtigen Handwerker in Form einer gesunden Darmflora.
  • Probiotika schützen nachweislich bei bestimmten Darmerkrankungen. (Siehe Reizdarmsyndrom)
  • Immer wieder liest man, Probiotika schützen auch vor ungesunden Lebensmitteln. Obgleich das stimmen mag, würde ich diese Indikation nicht propagieren. Macht es doch glauben, durch die Einnahme von Probiotika könne man weiterhin recht sorglos im Umgang mit ungesunden Lebensmitteln umgehen.
  • Nach bzw. während einer Antibiotikatherapie macht es Sinn Probiotika zu konsumieren, denn diese können nachweislich, die häufig auftretende Nebenwirkung des Durchfalls minimieren

Wege, die zu einer gesunden Darmflora helfen, helfen auch pathogene Pilze zu eliminieren.

Sicher ist ein gesundes Mikrobiom eine Grundlage für eine erfolgreiche Abwehr von Schadstoffen, Bakterien und Viren. Dennoch kann ein verantwortungsvoller Umgang mit dem eigenem Körper eine wirkungsvolle Prävention gegen Krankheiten nicht ersetzen.

Probiotische Hausmittel / Lebensmittel

Eine probiotische Therapie mit Hausmitteln bzw. Lebensmitteln deckt sich in den wesentlichen Punkten mit einer probiotischen Ernährung. An der Spitze der Charts stehen Joghurt, Kefir und auch Käse sowie fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut. Etwas exotischer kommt da die Miso, Kombucha oder Tempeh daher. Allen gleich ist das Vorhandensein von Milchsäurebakterien. An dieser Stelle möchte ich auch noch die Vegetarier und Veganer unter den Lesern ansprechen. Heute ist es durchaus möglich alle Substanzen vegan herzustellen. Ob dies bei dem Anbieter deiner Wahl der Fall ist, sollte selbstverständlich erwähnt sein. Milchsäurebakterien sind übrigens vegan.

Heilpflanzen oder Kräuter

Heilkräuter und ihre probiotische Wirkung sind unumstritten. Zusammenfassend sind Kräuter mit Bitterstoffen vielfach eine wertvolle Unterstützung bei der Darmsanierung.

Präbiotika

Unter dem Begriff Präbiotika werden alle Nahrungsmittel und Maßnahmen zusammengefasst, welchen einen stärkenden Einfluss auf unsere Darmflora haben. Die Kombination aus Probiotika und Präbiotika wird fachlich richtig als Synbiotikum bezeichnet. Umgangssprachlich hat sich dieser Begriff leider nicht etabliert. Somit werden Probiotika und Kombinationspräparate aus Pro- und Präbiotika gleichbedeutend verwendet.

Eine Substanz tut sich da besonders hervor, und das mit Recht – Inulin. Inulin ist eine Stärke, welche sich aus Mehrfachzuckern zusammensetzt. Die Substanz ist so etwas wie die Leibspeise unserer Darmflora. Inulin ist ein häufiger und wichtiger Bestandteil probiotischer Nahrungsergänzungsmittel. Wer Inulin gerne schmecken möchte, hat eine große Auswahl. Artischocken, Chicorée, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch oder Bananen. Der moderne Supermarkt vernachlässigt jedoch Lebensmittel, wie Schwarzwurzel, Pastinaken und Topinambur, die ebenso zu den wichtigen Inulin Produzenten gehören. [33]

Die Zugabe von Reisstärke vervollständigt ein Präbiotikum auf sehr vorteilhafte Weise. Stärke ist chemisch gesehen ein Mehrfachzucker und wird deshalb im Darm von den Zucker spaltenden Bakterien abgebaut. Es entstehen Säuren, die den pH-Wert im Darm zu senken imstande sind.  Ein gut eingestellter pH-Wert kann einer Diabetes Typ II und entzündlichen Darmerkrankungen vorbeugen. Reis besitzt unter den Lebensmitteln mit dem höchsten Stärkeanteil. Seine Stärke ist daher eine sehr potente Energiequelle unseres Darmes.

Darm – Seele – Gehirn

Das Bewusstsein für den eigenen Körper stärken bedeutet auch achtsam mit seinen Ressourcen umgehen. Yoga, autogenes Training, oder Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion stärken nicht nur Muskeln und Geist, sondern auch unsere Mitbewohner im Darm und damit unser Immunsystem.

So sind gerade mentale Techniken ein ganz bewusst einsetzbares Instrument für eine gesunde Darmflora.

Denn, und zum Ende kehre ich noch einmal zu den Römern und Asterix zurück: „In Mens sana in corpore sano“ – in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist.

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