Ein Zink-Mangel tritt häufiger auf, als vermutet. In Deutschland sind 32 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen betroffen(1). Grund genug sich einmal mit der Dosierung und dem Bedarf von Zink auseinanderzusetzen.
Bis vor einigen Jahren galten 7 Milligramm für Frauen und 11 Milligramm für Männer als Richtwerte für die Zink-Aufnahme pro Tag. Inzwischen wurden diese Werte angepasst und die Zink Dosierung erhöht, da sowohl die Lebenssituation wie auch die Ernährung einen bedeutenden Einfluss auf die Zinkaufnahme haben. Bekannt ist, dass sich in der Wachstumsphase der Zinkbedarf vergrößert und dass Säuglinge und Kleinkinder weniger in der Lage sind, den Zinkstoffwechsel anzupassen. Schließlich gibt es zahlreiche Nahrungsinhaltsstoffe, die die Bioverfügbarkeit von Zink herabsetzen. Prominentestes Beispiel ist die Phytinsäure. Deshalb hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ihre Empfehlungen unter Berücksichtigung des Geschlechts, des Alters und des Phytingehaltes der Nahrung angepasst(2).
Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt folgende Empfehlung an:
Zinkbedarf in mg pro Tag | ||||||
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männlich | weiblich | |||||
niedrige Phytatzufuhr | mittlere Phytatzufuhr | hohe Phytatzufuhr | niedrige Phytatzufuhr | mittlere Phytatzufuhr | hohe Phytatzufuhr | |
0 bis unter 4 Monate | 1,5 | |||||
4 bis 12 Monate | 2,5 | |||||
1 bis unter 3 Jahre | 3 | |||||
4 bis unter 7 Jahre | 4 | |||||
7 bis unter 10 Jahre | 6 | |||||
10 bis unter 13 Jahre | 9 | 8 | ||||
13 bis unter 15 Jahre | 12 | 10 | ||||
15 bis unter 19 Jahre | 14 | 11 | ||||
19 bis unter 65+ Jahre | 11 | 14 | 16 | 7 | 8 | 10 |
Schwangere (abhängig vom Trimester) | 7-9 | 9-11 | 11-13 | |||
Stillende | 11 | 13 | 14 |
Empfohlen wird die Einnahme von Zink vor dem Essen und nicht zusammen mit Milch(4). Als Dosis wird eine Menge, die äquivalent einer Zink-Menge von 15 Milligramm sind, zur Prophylaxe und bis zu 50 Milligramm zum Ausgleich von Mangelzuständen empfohlen(5). Ausnahmen bilden Erkrankungen wie die Acrodermatitis enteropathica, eine Dermatitis infolge eines drastischen Zink-Defizits, und Morbus Wilson, eine genetisch bedingte Kupfer-Speicher-Krankheit. Hier ist das Ziel, den massiven Mangel durch höhere Dosen auszugleichen sowie die Ablagerung von Kupfer zu reduzieren(6). In einer Studie wurden Typ-II-Diabetiker sechs Monate mit 30 Milligramm Zink pro Tag behandelt(7). Verbessert hat sich der Redoxstatus und verringert das Risiko, eine Retinopathie auszubilden. Die Autoren empfehlen eine kombinierte Therapie mit Zink und Antioxidantien.
Zink-Histidin Komplexe werden besonders effektiv im Darm aufgenommen. Als Nahrungsergänzung genutzte Präparate mit einem Zink zu Histidin Verhältnis von 1:2, 1:3 oder 1:4 haben gute Eigenschaften, während zu hohe Histidin-Anteile zu einer vermehrten Zink-Ausscheidung und damit zu einer negativen Wirkung auf den Zink-Haushalt führen(3). Der Zusatz der Aminosäuren Methionin, Histidin, Glutamin und Cystein fördert die Zink-Aufnahme.
Überdosierung von Zink
Eine „Zink-Vergiftung“ durch zu hohe Zink Dosierungen, nach oraler Verabreichung, ist extrem selten und wird erst bei einer Aufnahme des 10 bis 20fachen der empfohlenen Tagesmenge erreicht(8). Bei andauernder Zink-Überdosierungen mit mehr als 150 Milligramm pro Tag kommt es zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Müdigkeit und Lethargie(9). Außerdem können Defizite an Eisen, Chrom, Mangan und Kupfer mit den entsprechenden Beschwerden auftreten.