Selen ist ein essentielles Spurenelement für den Menschen. Vor allem seine Funktion für das Immunsystem, Schilddrüse, Fruchtbarkeit und als Unterstützung in der Krebstherapie ist in der Wissenschaft schon lange bekannt. In manchen Ländern so auch in Deutschland sind die Böden eher selenarm und so weisen auch viele Menschen einen Selen Mangel auf. Welche weiteren Wirkungen sowie Nebenwirkungen es haben kann, woran man einen Mangel erkennt, welche Formen es gibt, wie man es dosieren sollte und noch viele weitere wichtige Informationen, kannst du in diesem Beitrag nachlesen.

Vor mehr als 200 Jahren, im Jahre 1817 wurde das Element Selen von dem schwedischen Chemiker Jacob Berzelius entdeckt. Selen entstand als Nebenprodukt in einer chemischen Fabrik[1]. Berzelius untersuchte den neuen Stoff genauer und entdeckte Ähnlichkeiten zum Element Schwefel. Er nannte das neue Element Selen, nach der griechischen Mondgöttin Selene[2]. Im Periodensystem steht es in der 6. Hauptgruppe, zwischen den Elementen Schwefel und Tellur und gehört zu den sogenannten Chalkogenen (griechisch für Erzbildner). Es mussten weitere einhundert Jahre ins Land gehen, ehe in den 1950-iger Jahren das biologische Interesse an Selen erwachte. Zunächst wurden die toxischen Eigenschaften auffällig. Eine starke Akkumulation von Selen im Herzmuskel führte zu einer Dystrophie (Schwächung) und in der Leber zu Untergang von Lebergewebe (Nekrose)[3].

Im späten 20. Jahrhundert haben Schwarz und Foltz mit ihren Studien zu einer neuen Sicht verholfen4. Ihre Entdeckung, dass Selen in niedrigen Konzentrationen ein essenzieller Nährstoff ist, sorgte zu damaliger Zeit für eine kleine Sensation[4].

Selen ist in Aminosäuren enthalten, die Strukturähnlichkeiten zu den schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin aufweisen. Anstelle des Schwefelatoms ist bei den sogenannten Selenocystein und Selenomethionin ein Selenatom eingebaut[5]. Wegen seiner Bedeutung im Stoffwechsel wird Selenocystein nicht selten als 21. Aminosäure bezeichnet.

Im menschlichen Genom wurden bis heute mehr als 25 Gene gefunden, die Selenoproteine kodieren[6]. Am bekanntesten sind die Glutathionperoxidasen.

Selenvorkommen im Körper

Im erwachsenen Körper sind zehn bis fünfzehn Milligramm Selen verteilt. Das sind etwa 0,15 bis 0,2 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Im Skelett ist erwartungsgemäß wegen des hohen Gewichtsanteils besonders viel Selen lokalisiert[7]. Bis zur Hälfte des Selen-Bestandes wird dort gespeichert. Besonders reich an Selen sind Nieren, Leber, Herz, Bauchspeicheldrüse, Gehirn, Keimdrüsen (Hoden) sowie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten)und Blutplättchen (Thrombozyten)[8]. Bei einer hohen Exposition mit Schwermetallen lagert sich in der Niere vermehrt Selen in Form unlöslicher Metall-Selen-Verbindungen (Selenide) ab[9].

SELEN GEHALT IN LEBENSMITTELN – QUELLEN

Selen kommt sowohl in Fleisch und Fisch als auch in Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Milchprodukten und Pilzen vor. Der Gehalt variiert stark:

Fleisch

  • Schweinefleisch (Muskel): 12 Mikrogramm pro 100 Gramm
  • Schweineniere: 206 Mikrogramm pro 100 Gramm
  • Schweineleber: 56 Mikrogramm pro 100 Gramm
  • Kalbsniere: 40 Mikrogramm pro 100 Gramm
  • Kalbsleber: 22 Mikrogramm pro 100 Gramm

Fisch

  • Thunfisch: 82 Mikrogramm pro 100 Gramm (Quecksilberbelastung!)
  • Hering: 43 Mikrogramm pro 100 Gramm
  • Makrele: 39 Mikrogramm pro 100 Gramm

Getreide-Produkte

  • Naturreis: 10 Mikrogramm pro 100 Gramm
  • Weizenvollkornmehl: 1 Mikrogramm pro 100 Gramm

Hülsenfrüchte

  • Sojabohnen: 19 Mikrogramm pro 100 Gramm
  • Linsen: 10 Mikrogramm pro 100 Gramm
  • Kichererbse: 9 Mikrogramm pro 100 Gramm

Nüsse

  • Paranüsse: 103 Mikrogramm pro 100 Gramm (radioaktive Belastung!)
  • Haselnüsse: 4,5 Mikrogramm pro 100 Gramm
  • Walnüsse: 5,5 Mikrogramm pro 100 Gramm

Pilze

  • Steinpilz: 187 Mikrogramm pro 100 Gramm
  • Champignon: 7 Mikrogramm pro 100 Gramm

Milchprodukte

  • Vollmilch: 1,5 Mikrogramm pro 100 Gramm
  • Speisequark: 5 Mikrogramm pro 100 Gramm[10].

SELENSTOFFWECHSEL

Selen aus der Nahrung gelangt nach der Resorption im oberen Dünndarm in die Leber, wo es in Proteine, die sogenannten Seleno-Proteine-P (SeP),  eingebaut wird, die dafür sorgen, dass das Selen in die Blutbahn und damit in die außerhalb der Leber (extra-hepatischen) befindlichen Gewebe gelangt. Interessanterweise verbessert Vitamin C die Selen-Aufnahme und verringert dessen Ausscheidung, sodass sich der Selen-Pool vergrößert[11].

Etwa 60-65 Prozent des im Blut transportierten Selens ist an die sogenannten Selenoproteine gebunden. Es werden verschiedene Selenoproteine unterschieden, für zwei davon liegen erste Erkenntnisse über deren Lokalisation und Rolle vor: die Selenoproteine P und W. Für beide ist die Funktion für den Stoffwechsel noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass Selenoprotein P für den Transport von Selen aus der Leber in das Gehirn, Niere und in andere Zielgewebe verantwortlich ist[12]. Das Selenoprotein W wird hauptsächlich in der Muskulatur, aber auch in anderen Geweben nachgewiesen[13].

selen kapseln

Selen liegt inner – und außerhalb der Zelle (intra- und extrazellulär), vorwiegend an Eiweiß gebunden und weniger in freier Form vor. In den roten und weißen Blutkörperchen, vorrangig in den neutrophilen Granulozyten (spezialisierte Immunzellen für das Erkennen und Zerstören von Mikroorganismen) und Thrombozyten ist Selen Bestandteil von Proteinen und Enzymen, wie Selenoprotein W und Glutathionperoxidasen. Es werden je nach Lokalisation verschiedenen Glutathionperoxidasen unterschieden. Allen gemein ist ihre Bedeutung für die Elimination von Sauerstoffradikalen und damit für den Schutz vor oxidativen Schäden. Sie gehören zu den selenhaltigen Enzymen, da sie Selenocystein im katalytischen Zentrum tragen. Glutathionperoxidasen sind in der Lage, organische Peroxide und Wasserstoffperoxid in Gegenwart von Glutathion zu reduzieren. Sie verhindern so eine Schädigung durch Radikale[14].

Diese Enzyme sind hauptsächlich in den roten Blutkörperchen, den Blutplättchen und den Phagozyten (Fresszellen) in der Leber und in den Augen lokalisiert[15]. Die Selen-Konzentration im Blutplasma ist niedriger als in den roten Blutkörperchen[16]. Ein weiteres Organ, das Selen in hoher Konzentration benötigt, ist die Schilddrüse. Deren Funktion ist von einer ausreichenden Selen-Aufnahme abhängig. Gleichzeitig schützen Glutathionperoxidasen dieses endokrine Organ vor oxidativem Stress[17].

In der Schilddrüse ist Selen am Aufbau der Schilddrüsenhormone beteiligt. Thyroxin (T4) wird in der Schilddrüse synthetisiert und ist das inaktive Vorläuferhormon für die aktive Form, das Trijodthyronin (T3). Für die Umwandlung von T4 in T3 wird eine sogenannte Dejodase (ein jodabspaltendes Enzym), die 5′-Deiodinase, benötigt. Dieses Enzym ist ein selenabhängiges Protein.  Selen und Vitamin E können sich gegenseitig ersetzen: Besteht ein Mangel an dem einen Stoff, springt das andere ein. Beispielsweise kann bei ausreichender Selen-Zufuhr die selenhaltige Glutathionperoxidase einen Vitamin-E-Mangel ausgleichen[18]. Gleichzeitiger Mangel an Vitamin E und Selen verstärken hingegen die Folgen eines Selen-Mangels.

Wissenschaftliche Studie konnten zeigen, dass es bei einer Unterversorgung mit Selen zu einer Umverteilung kommt, wobei es bevorzugte Organe für den Einbau des limitierten Selens gibt. Das heißt, es existiert eine Art Hierarchie der Selenoproteine[19]. Auf diese Weise können Selenoproteine mit lebenswichtigen Funktionen bei Selen-Mangel lange ihre Aktivität behalten und sie werden nach einer Selen-Substitution schneller als die anderen wieder aktiv. Selen aus dem Muskel und der Leber wird beispielsweise mobilisiert, um die Funktion der Selenoproteine im zentralen Nervensystem, in den Fortpflanzungsorganen und in der Schilddrüse zu sichern[20].

Selen Spiegel – Bestimmung im Blut und Urin

Selen kommt sowohl im Blutplasma wie auch in den roten Blutkörperchen, den Erythrozyten vor. In beiden Kompartimenten können Selen-Bestimmungen durchgeführt werden. Die Referenzwerte und die Interpretation der ermittelten Werte unterscheiden sich jedoch. Im Blutplasma beträgt der Normbereich 74 bis 140 Mikrogramm pro Liter und spiegelt kurzzeitige Veränderungen wider. Mit diesem Wert wird der akute Selen Status erfasst9. Der auf den Hämoglobingehalt bezogene Selen-Gehalt in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) wird im Vollblut bestimmt und spiegelt die Langzeitveränderungen wider. Der Normalbereich liegt etwas höher, bei 168 Mikrogramm pro Liter[21]. Die Interpretation der Werte wird erschwert durch die Tatsache, dass die Selenoproteine auf Entzündungen reagieren und die Bestimmungen durch die Freisetzung entzündungsfördernder Zytokine gestört werden.

Für die Bestimmung im Urin muss dieser über 24 Stunden gesammelt werden.  Der Normalbereich beträgt 5 bis 30 Mikrogramm pro Liter.

BIOVERFÜGBARKEIT UND VERWERTUNG

dna

In Lebensmitteln ist Selen überwiegend organisch gebunden, das heißt, es wird als Selenomethionin oder Selenocystein aufgenommen. Während in pflanzlichen Lebensmitteln Selenomethionin überwiegt, dominiert in den tierischen Selenocystein[22]. Bei den pflanzlichen Selen-Quellen hängt der Selen-Gehalt stark von den Anbaugebieten ab, die in Mittel-Europa vergleichsweise selenarm sind,[23]. Für die tierischen Lebensmittel fallen die Schwankungen geringer aus. Proteinreiche Nahrungsmittel enthalten in der Regel größere Selen-Mengen, da das Spurenelement hauptsächlich im Eiweiß-Anteil zu finden ist. Außerdem gibt es anorganische Selen-Verbindungen wie Selenite und Selenate.

Die Aufnahme und Verwertung von organischen und anorganischen Selen-Verbindungen unterscheiden sich. Organische Selen-Verbindungen werden zu 80 bis 100 Prozent aufgenommen, jedoch zunächst in Proteine eingebaut, sodass sie erst verzögert bereitstehen. Selenomethionin wird kontrolliert zu Selenocystein umgesetzt. Diese Reaktion wird Transselenierung genannt. Die funktionell bedeutenden Selenoproteine enthalten Selenocystein[24]. Selenomethionin wird dagegen als inaktiver Selen-Speicher genutzt[25]. Anorganisches Selen wird nur zu einem geringeren Anteil von 50 bis 60 Prozent aufgenommen.

selenit
Selenit

Selenit und Selenat sind für die Synthese von Selenocystein sofort verfügbar und werden deshalb in der Intensivmedizin und bei akuten Defiziten zur Supplementation eingesetzt. Die Ausscheidung von Selen-Verbindungen erfolgt über die Niere. Nur bei hohen Selen-Mengen können diese zusätzlich als flüchtige, nach Knoblauch riechende Methyl-Verbindungen über den Atem abgegeben werden. Ein Knoblauch-Atem spricht für eine Selen-Vergiftung[26]. Bei der Regulation des Selen-Spiegels spielt weniger die Aufnahme im Darm als vielmehr die Ausscheidung eine entscheidende Rolle[27]. Die Ausscheidung wird bei unzureichender Selen-Aufnahme herabgesetzt und gesteigert, wenn ein Selen-Überschuss vorliegt.

Selenformen in Nahrungsergänzungsmitteln

Selen kommt in vielen natürlichen Produkten vor, jedoch in schwankenden Mengen. Dies ist dem Selen-Gehalt im Boden der Herkunftsregionen geschuldet, von dem besonders die pflanzlichen Nahrungsmittel in Mittel-Europa betroffen sind. Nutztiere reagieren weniger, wenn das Defizit durch Selen-Zusätze im Futter ausgeglichen wird.

Diese natürlichen Umstände spiegeln sich im Selen-Haushalt der Menschen in Deutschland wider. Die Auswertung der entsprechenden Daten aus verschiedenen europäischen Staaten weist darauf hin, dass etwa 80 Prozent der Erwachsenen eine Selen-Konzentration aufweisen, die 20 bis 50 Prozent unter der empfohlenen liegt[28].

Die Referenzwerte für eine optimale Selen-Zufuhr existieren immer noch nur als Schätzungen.

Im Jahre 2015 wurden die Referenzwerte überarbeitet und auf Altersgruppen bezogene Werte angegeben. Basis der Bestimmung ist nicht mehr die maximale Aktivität der Glutathionperoxidase, sondern die Sättigung des Gehaltes an Seleno-Protein P im Blut. Hierfür wurden Daten für Erwachsene ermittelt und unter Berücksichtigung der Differenzen im Körpergewicht und in den Wachstumsfaktoren die Werte für Kinder und Jugendliche abgeleitet. Seleno-Protein P ist ein relativ neuer Marker, für den gegenwärtig vergleichsweise wenig Studien für die sichere Festlegung des optimalen Bedarfs vorliegen. Deshalb dienen die neuen Referenzwerte vorrangig der Orientierung und erlauben die Ableitung einer gesundheitlich unbedenklichen Zufuhr[29].

Wissenschaftler bemängeln, dass die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Selen-Aufnahme Mangelzustände verhindert, aber für eine optimale Wirkung im Körper nicht ausreichend ist. Diese wird durch die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel erreicht. Selenhaltige Nahrungsergänzungen stehen auf Platz 8 der am häufigsten supplementierten Nährstoffe, wie eine Studie der Leibniz Universität Hannover herausfand[30]. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt, dass im Durchschnitt nur 70 Prozent des Selen-Bedarfs durch die Nahrung aufgenommen werden. Gemäß der EU-Richtlinie 2002/46/EG, Anhang II (Fassung vom 05.07.2017) sind folgende Selenverbindungen als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen:

  1. L-Selenomethionin
  2. Selen-angereicherte Hefe
  3. Selenige Säure
  4. Natriumselenat
  5. Natriumhydrogenselenit
  6. Natriumselenit[31].

Organisches und anorganisches Selen

Im Wesentlichen werden Selenformen in organisch (1 und 2) und anorganisch klassifiziert (3 bis 6). Damit verbunden sind vor allem Unterschiede in der Verwertung. Die natürliche und deshalb gut verträgliche Form ist Selenomethionin, dass beispielsweise in Selenhefe enthalten ist. Eine andere häufig in Nahrungsergänzungen vorkommende Selen-Verbindung stellt das anorganische Natriumselenit (Na2SeO3) dar. Der menschliche Körper nimmt mehr als 90 Prozent des Selenomethionins, aber nur annähernd 50 Prozent des aus dem Selenit stammenden Selen auf[32].

selenmethionin
Selenmethionin

Studien, die die Bioverfügbarkeit der verschiedenen Selen-Formen vergleichen, sind rar. In einer Untersuchung im Jahre 2006 wurden an zehn Gruppen 16 Wochen lang nach dem Zufallsprinzip ein Placebo oder 200 oder 600 Mikrogramm Selen als Natriumselenit, Selenomethionin oder selenhaltiger Hefe mit 75 Prozent Selen aus Selenomethionin gegeben[33]. Im Blut wurden als Selen-Marker die Konzentration im Plasma, der Gehalt an Selenoprotein P und die Aktivität von Glutathionperoxidase vor der Supplementierung und alle vier Wochen während der 16 Wochen bestimmt. Die Urinausscheidung wurde einmal nach 16 Wochen ermittelt. Die Einnahme von Selenomethionin und Hefe erhöhte die Selen-Konzentration im Plasma dosisabhängig. Bei Selenit blieb dieser Effekt aus.

Weder die Glutathionperoxidase-Aktivität noch der Gehalt an Selenoprotein-P-Gehalt änderten sich unter der Selen-Supplementierung. Dies wird verständlich, wenn man berücksichtigt, dass bei den Probanden vor der Einnahme der Selen-Nahrungsergänzungen wahrscheinlich kein Selen-Mangel vorlag. Selenomethionin-Gabe erhöhte die Selen-Ausscheidung im Urin im Vergleich zu Selenit. Die Wissenschaftler folgerten: Die Selen-Plasma-Bestimmung eignet sich für die Überwachung der Selen-Zufuhr als Nahrungsmittelergänzung in Form von Selenomethionin, nicht jedoch bei Selenit-Gabe.

Unter Berücksichtigung der Urinausscheidung scheint Selenomethionin besser als Selenit aufgenommen zu werden. Zur Vorbeugung eines Selen-Mangels eignet sich Selenomethionin. Die Präparate sollten nicht ständig eingenommen werden, sondern mit Pausen, die bis zu einigen Monate andauern können.

Liegt ein akuter Mangel vor, könnten die anorganischen Selenite von Vorteil sein, da sie trotz schlechterer Absorption rasch und vollständig dem Stoffwechsel zur Verfügung stehen. Mehrere Entgiftungsexperten raten jedoch von Natriumselenit ab, da der Verdacht besteht das es schwerlösbare Komplexe mit Quecksilber eingeht, die gerade bei einer Belastung mit Schwermetallen kontraproduktiv sind. Selenomethionin hat dagegen eine fast doppelte so lange Halbwertzeit und ist damit länger im Körper verfügbar und scheint nicht die Problematik des Selenits zu haben.

WIRKUNGEN VON SELEN

Ein Selen-Mangel kann Begleitsymptom anderer Erkrankungen sein, aber auch bei Menschen ohne gesundheitliche Beschwerden zu Stoffwechselveränderungen führen, die sie bei zusätzlicher Belastung anfällig bestimmte Krankheiten machen. Ein Beispiel für eine solche Verkettung ist die Keshan-Krankheit, eine Kardiomyopathie (Herzmuskel-Erkrankung), die durch einen Selen-Mangel und einen zweiten Stressfaktor, einem viralen Infekt, verursacht wird. Die Krankheit ist nach der chinesischen Provinz Keshan benannt, wo sie erstmals in den 1970-iger Jahren auftrat[34].

Selen zur Verbesserung der Immunabwehr

In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte die immunstimulierende Wirkung einer Selen- Supplementierung anhand typischer Parameter nachgewiesen werden: mittels der T-Zell-Proliferation, der Aktivität der natürlichen Killerzellen und anderer Imunzellfunktionen[35]. Die Anzahl der Leukozyten nimmt beispielsweise zu. Die stärksten Effekte werden beobachtet, wenn sich das Selen-Level von einem Mangelzustand zu einem ausgewogenen Gehalt ändert. Ältere Personen weisen geringere Selen-Konzentrationen und eine größere Infektanfälligkeit auf[36].

selen immunsystem

Selen bei entzündlichen und infektiösen Erkrankungen

In entzündlichen Prozessen spielen die vermehrt auftretenden freie Radikale und reaktive Sauerstoff-Spezies eine große Rolle, weil sie für einen großen Teil der Schädigungen verantwortlich sind. Dieser erhöhte oxidative Stress erfordert eine höhere Zufuhr von Antioxidantien. Eine ausreichende Versorgung mit Selen als Bestandteil der Glutathionperoxidase ist dabei besonders wichtig.

Patienten mit systemischen Entzündungen und Sepsis haben sehr tiefe Selen-Spiegel. Wissenschaftler fanden Hinweise dafür, dass nach der Gabe von Selen, Komplikationen und Organversagen weniger häufig auftreten[37].

Kennzeichen der autoimmunen Thyreoiditis (Entzündung der Schilddrüse) ist der Nachweis von Thyroid-Peroxidase-Antikörpern. In verschiedenen Studien konnte durch Selen der Spiegel dieser Antikörper gesenkt und die Krankheit auf diese Weise positiv beeinflusste werden[38].

Bei Patienten mit RA Rheumatoide Arthritis (RA), einer entzündlichen Gelenkerkrankung, wurde ein herabgesetzter Selen-Status beobachtet[39], der von einer vermehrten Bildung inflammatorisch wirksamer Stoffe begleitet wird. Die tägliche Gabe von 200 Mikrogramm Selen, zusammen mit Fettsäuren aus Fischöl senkte verschiedene Entzündungsmarker. Zu ihnen gehörte das C-reaktive Protein (CRP) und Prostaglandin E2. Gleichzeitig verbesserten sich die klinischen Anzeichen, wie in einer Publikation beschrieben wurde [40]. Selen allein konnte diese Effekte nicht erzielen[41]. RA ist eine sehr komplexe Erkrankung und deshalb wundert es nicht, dass nicht alle veröffentlichten Studien zum gleichen Resultat führen. In einer über zehn Jahre durchgeführten Untersuchung mit 18709 Teilnehmern wurde festgestellt[42], dass das Risiko an RA zu erkranken bei niedrigem Selen-Spiegel höher ist. Dieser Zusammenhang bestand jedoch nur für Teilnehmer, die Rheumafaktor-negativ waren. Eine andere Studie konnte diesen Effekt nicht bestätigen[43]. Ähnlich verhält es sich mit den therapie-unterstützenden Effekten bei Selen-Gabe von 100 bis 200 Mikrogramm täglich. In zwei placebo-kontrollierten Doppelblind-Studien wurden leichte Verbesserungen der klinischen Symptome gefunden[44], denen von anderen Autoren widersprochen wurden[45].

HIV-Infizierte leiden nicht selten an einem Selen-Mangel, wegen einer unzureichenden Zufuhr, Resorptionsstörungen und möglichen höheren Verlusten durch Durchfall. Die Konzentrationen sinken weiter mit dem Fortschreiten der Krankheit, sodass der Selen-Status dafür als Marker dient[46]. Stark erniedrigte Werte sind mit einer erhöhten Sterberate verbunden[47]. Beobachtungen in Tansania, das mit einer großen Anzahl von Infizierten zu kämpfen hat, legen die Vermutung nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen niedrigen Selen-Konzentrationen und einem erhöhten Risiko für Herzmuskelerkrankungen, der Sterberate und bei Schwangeren der Weitergabe des Virus an das Ungeborene gibt[48].

Selen ist unentbehrlich für die Schilddrüsenfunktion

Die Schilddrüse ist das selen-reichste Organ. Neben Jod ist Selen essentiell für die Hormonsynthese und den Stoffwechsel in der Schilddrüse.

selen kapseln

In einer Studie war nach der Analyse der Daten von 1900 Studien-Teilnehmern ein Zusammenhang zwischen einer niedrigen Selen-Konzentration und einem vergrößerten Schilddrüsenvolumen, dem erhöhten Risiko der Kropf-Ausbildung sowie der Gefahr einer Schädigung der Schilddrüse bei einem leichten Jodmangel zu erkennen[49]. Nicht für alle Effekte ist die Studienlage einheitlich. In einer anderen Untersuchung zum Einfluss von Selen-Ergänzung bei Patienten mit Schilddrüsen-Erkrankungen erhielten Patienten mit Morbus Basedow sechs Monate lang täglich 200 Mikrogramm Selen. Gegenüber der Placebogruppe waren die augenärztlichen Befunde besser und die Anzahl der Patienten, die Anzeichen für ein Fortschreiten der Krankheit aufweisen, geringer[50].

Selen beeinflusst die Fruchtbarkeit

Selen unterstützt die männliche Fruchtbarkeit, da die Bildung und Entwicklung der Spermien selenabhängig sind. In einer Studie erhielten Männer mit Fertilitäts-Problemen drei Monate Selen-Supplementierung. Im Ergebnis verbesserte sich die Spermien-Beweglichkeit. Nur in der Gruppe mit zusätzlicher Selen-Aufnahme wurden einige Männer Väter, in der Placebogruppe kein einziger[51]. Bei Frauen, die im ersten Schwangerschaftsdrittel eine Fehlgeburt erlitten, wird ein geringer Selen-Spiegel vermutet. Darüber hinaus wird über bessere Ergebnisse bei der künstlichen Befruchtung (In-vitro-Fertilisation; IVF) bei einer angemessenen Selen-Ergänzung (50 Mikrogramm täglich über drei Monate; bei 18 Patienten im Alter von über 39 Jahren) berichtet[52].

selen fruchtbarkeit

Selen gegen Arteriosklerose und Herz-Kreislauferkrankungen

Selen senkt den Anteil reaktiver Sauerstoff-Spezies und Radikale und damit die Gefahr, Lipide oxidativ zu modifizieren, Entzündungen und Thrombozyten Ansammlungen zu fördern. Auf diese Weise wirkt es den klassischen Vorgängen, die zur Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, entgegen.

Die Auswertung von 25 Studien zeigte, dass niedrige Selen-Konzentrationen die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit begünstigen[53].

Experten haben sich deshalb die Frage gestellt, ob sich durch Selen-Gabe die Gefahr, Herz-Kreis-Lauf Erkrankungen auszubilden, senken lässt. Leider sind die Ergebnisse nicht eindeutig. In einer Studie, an der 474 Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren teilnahmen, zeigte sich bei Supplementierung mit 300 Mikrogramm über 6 Monate ein im Vergleich zur Placebogruppe erhöhter HDL-Cholesterin-Wert[54]. Das High-Density-Lipoprotein transportiert überschüssiges, „schlechtes“ Cholesterin zur Leber, wo es abgebaut wird. Mehr HDL-Cholesterin kann mehr LDL-Cholesterin entsorgen und sorgt dafür, dass es sich nicht in den Gefäßen ablagert. Andere Studien kommen zu dem Schluss, dass 200 Mikrogramm zusätzliches Selen pro Tag, nicht die Gefahr einer Herz-Kreislauf-Erkrankung senken[55].

Selen bei Hyperlipidämie

Wegen seiner antioxidativen Eigenschaften kann Selen einen positiven Beitrag bei der Behandlung von Hyperlipidämien leisten[56]. Hyperlipidämien bezeichnet das Auftreten abnormal hoher Konzentrationen von verschiedenen Fetten, Fettabkömmlingen und Lipoproteinen im Blut. Neben genetischen und familiären Faktoren spielen Fettleibigkeit und Diabetes als Ursache eine dominierende Rolle. Galicka-Latala und Kollegen zeigten in ihrer Studie, dass eine negative Korrelation zwischen Malondialdehyd (MDA), als Marker für die schädliche Lipidperoxidation und der Selen-Konzentration bei Patienten mit einer Hypercholesterinämie besteht[57], die als Hinweis dafür gewertet wurden, dass Selen der Lipidperoxidation entgegen wirkt.

Unterstützung in der Krebs-Therapie

Neben den antioxidativen Effekten gibt es eine Reihe weiterer Wirkungsmechanismen von Selen, die sich gegen eine Tumorentwicklung richten[58].

Dazu gehören:

  • Herabsetzen der oxidativen Aktivierung von Prokanzerogenen (Tumor-Vorläuferstufen)
  • Hemmen des Tumorwachstums
  • Blockieren der Vermehrung von Tumorzellen
  • Aktivieren der Immunabwehr und damit der natürlichen Killerzellen, die vermehrt Tumorzellen zerstören
  • Wirkung auf die DNA Reparatur
  • Bildung zelltötender Selen-Metaboliten, die das Eindringen und die Ausbreitung (das Kapillarwachstum) des Tumorgewebes hemmen
  • Initiation des Krebszell-Sterbens (Apoptose).

Diese Erkenntnisse ermutigten zahlreiche Wissenschaftler, die Möglichkeiten einer Supplementierung zu erforschen.

Epidemiologische Untersuchungen legen einen Zusammenhang zwischen dem Selen-Status und dem Risiko von verschiedenen Krebserkrankungen (Darm-, Prostata-, Blasen-, Lungen-, Magenkrebs) nahe[59]. Neben dem verringerten Risiko bei der höchsten Selen-Zufuhr sank in der Tumor-Gruppe gleichzeitig die Gefahr, am Tumor zu sterben. In anderen Publikationen wurden abweichende Resultate veröffentlicht.

Eine der umfangreichsten Studien bezüglich der Supplementierung mit Selen und Vitamin E (abgekürzt SELECT-Studie) zur Krebs-Prävention sammelte über 5,5 Jahren Daten von 35 533 Teilnehmern im Alter von 50 Jahren und älter. Die Analysen ließen keine Zusammenhänge zwischen der Selen-Gabe von 200 Mikrogramm pro Tag mit oder ohne zusätzlicher Vitamin E Supplementierung von 400 internationalen Einheiten pro Tag und einem Prostatakrebsrisiko erkennen[60]. Allerdings fehlen Angaben über die Ausgangswerte der Selen-Spiegel, die möglicherweise nicht erniedrigt und damit nicht im kritischen Bereich lagen.

Weitere Forschungen werden angeregt, die die Relationen zwischen Selen-Zufuhr und Krebsrisiko untersuchen, um festzustellen, für welche Krebserkrankungen Selen-Ergänzungen sinnvoll und ob sie für die Prävention von Vorteil sind.

In einer aktuellen Veröffentlichung diskutieren Wissenschaftler das Zusammenspiel von Selen und Zink im Prozess der DNA Reparatur, einem wichtigen Vorgang bei der Krebs-Bekämpfung[61]. Selen-Ergänzungen können mit Zink interagieren und zu Veränderungen im Zink-Stoffwechsel führen, die sich auf die DNA Stabilität und deren Reparaturfähigkeit auswirken. Die Kontrolle des Gleichgewichts zwischen beiden Spurenelementen ist deshalb wichtig.

Hier sind weitere Untersuchungen notwendig, um herauszufinden, welche Selen-Verbindungen und in welcher Konzentration die Zink-Homöostase beeinflussen.

Selen Mangel und Symptome

Neben einer unzureichenden Selen-Zufuhr und Aufnahmestörungen bei Malabsorption und Maldigestion kommt ein erhöhter Bedarf als Ursache für eine Selen-Mangel infrage.

Ursachen

Ein erhöhter Bedarf an Selen besteht bei:

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  • Chemo- und Strahlentherapie
  • Dialysepatienten
  • Entzündlichen Erkrankungen
  • Immunschwäche
  • Infektanfälligkeit
  • Fertilitätsstörungen
  • Lebererkrankungen
  • Nierenerkrankungen
  • Schilddrüsen-Erkrankungen
  • Schwangerschaft
  • Muskel- und Knochenerkrankungen
  • Schwermetall-Belastung
  • Älteren
  • Vegetariern und Veganern.

Symptome

Ein Selen-Mangel wirkt sich auf den gesamten Organismus aus. Die Anzeichen sind deshalb vielfältig und nicht leicht der tatsächlichen Ursache zuzuordnen. Gehäufte Infekte, auch im Sommer, könnten Warnzeichen für zu wenig Selen sein.

Zu den Symptomen, die ein Hinweis auf einen Selen-Mangel sein können, gehören:

  • Infektanfälligkeit
  • Fingernagelveränderungen mit weißen Flecken
  • Trockene, blasse Haut
  • Haarausfall
  • Muskelschwäche
  • Gelenkbeschwerden
  • Störungen der Leberfunktion
  • Unfruchtbarkeit des Mannes
  • Bluthochdruck und Herzprobleme
  • Müdigkeit.

Bei einem ausgeprägten Mangel mit einer Zufuhr von weniger als 20 Mikrogramm pro Tag sind abnorm vergrößerte rote Blutkörperchen nachweisbar (Makrozytose) und die Muskelbeschwerden können so stark sein, dass das Gehvermögen eingeschränkt ist[62].

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Selen

Wie bei jedem anderen Vitamin oder Mineralstoffen, kann es auch bei der Einnahme von Selen zu Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Stoffen oder Medikamenten kommen.

Interaktionen mit Vitaminen

Vitamin C in geringen Mengen unterstützt die Aufnahme von Selen, während hohe Mengen (ab ein Gramm) sie hemmen.

Vitamin E wird durch selenabhängige Enzyme regeneriert. Beide Stoffe schützen Zellmembranen vor oxidativen Schäden. In der Kombination können sie ihre Wirkung verstärken.

Vitamin B6 ist an der Umwandlung von Selenomethionin zu Selenocystein beteiligt. Ein Mangel an Vitamin B6 könnte einen Selen-Mangel zur Folge haben.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Arzneimittel können die Selen-Konzentration verringern und umgekehrt kann Selen selbst deren Wirkung beeinflussen. Es empfiehlt sich deshalb bei einer regelmäßigen Einnahme den Selen-Status zu überprüfen.

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Das Krebs-Medikament Cisplatin verringert den Selen-Gehalt im Serum[63].

Selen verbessert die Wirksamkeit des Schilddrüsen-Medikaments Levothyroxin. Bei Selen-Zufuhr kann dessen Dosis gegebenenfalls reduziert werden[64]. Bei einer medikamentösen Schilddrüsenhormontherapie sollte der Selen-Spiegel im Blut bestimmt und bei einem Mangel durch Selen-Supplementierung ausgeglichen werden.

Medikamente, die der Entwässerung dienen, fördern die Selen-Ausscheidung über die Nieren und können auf diese Weise den Selen-Gehalt senken. Im Einzelfall ist eine zusätzliche Selen-Gabe angezeigt.

Die Selen-Aufnahme kann durch Tabletten gegen Sodbrennen (Antazida) behindert sein.

Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen (Neuroleptika) wirken ebenfalls auf den Selen-Stoffwechsel und können einen Mangel verursachen.

WIE SOLLTE SELEN DOSIERT WERDEN?

Als Nahrungsergänzung liegen die empfohlenen Dosierungen für Selen zwischen 70 und 200 Mikrogramm pro Tag. Ausgeprägte Selen-Defizite werden mit 100 bis 200 Mikrogramm täglich ausgeglichen. Die optimale Dosis ergibt sich aus dem Selen-Gehalt im Blut. In der Krebs-Therapie werden bis 300 Mikrogramm pro Tag eingenommen. Ohne ärztliche Konsultation und Kontrolle der Selen-Werte im Blut sollte nicht mehr als 300 Mikrogramm Selen am Tag zu sich genommen werden[66].

Symptome bei Selen-Überdosierung

Die Halbwertszeit für Selenomethionin ist extrem lang. Es dauert 252 Tage bis die Hälfte der Menge ausgeschieden ist. Bei Überdosierungen vergeht viel Zeit bis sich die Werte wieder normalisiert haben. Anorganisches Selenit hat eine Halbwertzeit von 102 Tagen.

Die maximale Zufuhr pro Tag, die erwartungsgemäß ohne negative gesundheitliche Folgen bleibt, wird als zulässige Höchstdosis bezeichnet und beträgt für Selen 400 Mikrogramm pro Tag[65]. Überschreiten kann zu Selen-Vergiftung führen. Hinweise auf eine Überdosierung können sein:

  • neurologische Symptome (Zittern)
  • Beschwerden des Magen-Darmtrakts (Übelkeit)
  • Benommenheit
  • Gesichtsrötung
  • Hautveränderungen
  • Müdigkeit
  • Gelenkschmerzen
  • Haarausfall
  • Brüchigkeit und Ausfall von Finger- und Zehennägeln
  • Leberschäden
  • knoblauchartiger Atem.

Symptome für eine Überdosierung treten bei sehr hohen Mengen und einer Anwendung oberhalb der empfohlenen Tagesdosis über einen längeren Zeitraum auf. Es empfiehlt sich deshalb, vor der Erstanwendung die Hersteller-Angaben bezüglich der enthaltenen Mengen in den Präparaten zu überprüfen und den Selen-Wert vorab bestimmen zu lassen.

[1] Kieliszek, M.; Bła ˙ zejak, S. Selenium: Significance, and outlook for supplementation. Nutrition 2013, 29,713–718.

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