Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung, die bis heute nicht heilbar ist. Aber immer neue Erkenntnisse verbessern die therapeutischen Möglichkeiten bei der Behandlung der Begleiterscheinungen der Erkrankung wie beispielsweise Empfindungsstörungen, Lähmungserscheinungen und Beeinträchtigung der Koordination. Die Möglichkeiten einer ergänzenden Behandlung mit Vitalstoffen ist in den letzten Jahren immer stärker in den wissenschaftlichen Fokus gelangt. Es gibt inzwischen zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, die beschreiben, welche Vertreter in der Lage sind, Entzündungsreaktionen zu kontrollieren oder zu stoppen, das Myelin vor der Zerstörung durch Immunzellen zu schützen oder die Nervenfunktion zu stärken. Gleichzeitig steigt beständig die Zahl der veröffentlichten klinischen Studien, die positive Effekte bei der Behandlung von Multipler Sklerose nachweisen. Inzwischen ist unumstritten, dass die klassische, medikamentöse Therapie wirkungsvoll mit der Supplementierung von Vitalstoffen ergänzt werden kann.

Vitamin D bei Multipler Sklerose

Bei der Bewertung der Häufigkeit der MS Erkrankung stießen Wissenschaftler auf eine Besonderheit, die mit der geografischen Verteilung assoziiert war. In Regionen, die relativ wenig Sonnenstrahlung imWinter aufweisen, tritt MS häufiger auf. Je näher sich der Lebensraum in Äquatornähe mit intensiverer Sonnenstrahlung befand, desto seltener erkrankten die Bewohner an MS. Vitamin D wird zu mehr 90 Prozent in der Haut und unter Wirkung der UVB-Strahlung gebildet[1].   Je weiter die Orte vom Äquator entfernt sind, umso weiter ist der Weg der Sonneneinstrahlen durch die Ozonschicht, die einen großen Teil der Strahlen absorbiert. Gleichzeitig ist bekannt, dass Vitamin D eine ganze Reihe von Wirkungen, insbesondere auf das Immunsystem, zeigt.  Dazu zählen die Stimulation von regulatorischen T-Lymphozyten[2], einer Gruppe von Immunzellen, sowie die Produktion von Botenstoffen[3], die in der Immunabwehr eine Rolle spielen.Ein Vitamin-D-Mangel wirkt sich für Patienten mit einer Autoimmunerkrankung, wie MS, nachweislich ungünstig aus. In einer Studie mit Patienten, die einen schubförmigen MS-Verlauf zeigten, wurde ein niedriger Vitamin-D-Spiegel im Blut gefunden, der durch Vitamin-D-Supplementierung ausgeglichen werden konnte. Auf diese Weise wurde gleichzeitig die Schubhäufigkeit gesenkt[4].

Zu ähnlichen Resultaten kam eine Arbeitsgruppe aus Finnland. Sie fand nach Vitamin-D-Gabe bei den MS-Patienten eine verringerte Krankheitsaktivität. Diese wurde über MRT-Befunde und Mobilitätstests ermittelt[5].

sonne vitamin d

In einigen Übersichtsarbeiten (Reviews) kommen die Autoren zum Schluss, dass die Ergebnisse nicht eindeutig für eine positive Beeinflussung des Krankheitsverlaufes bei MS sprechen[6]. Hier ist die Wissenschaft weiterhin in der Diskussion. Befürworter der Anwendung von Vitamin D4,5,6,[7] verweisen auf die mangelhafte Qualität vieler Studien, in denen die Vitamin-D-Konzentration im Blut nicht verfolgt wurde beziehungsweise die Vitamin-D-Supplementierung, die Zahl der Probanden, die Charakterisierung der untersuchten MS Patienten und die Dauer der Beobachtung nicht ausreichend war. Sie betonen weiterhin den in den Beobachtungsstudien berichteten und also möglichen Nutzen, dem eine relativ geringe Toxizität gegenübersteht.

Einsatz hoher Vitamin-D-Dosen: das Coimbra Protokoll

Das Wesentliche der Coimbra-Therapie[8] besteht darin, dass mit hohen Dosen Vitamin D versucht wird, die MS-Krankheit unter Kontrolle zu bringen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die dazu notwendige Dosis nicht einheitlich und identisch für alle Patienten ist. Gleichzeitig ist den Studienärzten bewusst, dass eine zu hohe Vitamin-D-Zufuhr toxische Nebenwirkungen auslösen kann. Die EFSA (die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) hat als Referenzwerte für die Supplementierung mit Vitamin D folgende Mengen für Erwachsene empfohlen: pro Tag 15 Mikrogramm oder 800 Internationale Einheiten (IE)[9].Der Vitamin-D-Stoffwechsel ist eng mit dem von Calcium verbunden. Vitamin-D-Überschuss zieht ein Zuviel von Calcium nach sich, das über die Niere ausgeschieden werden muss. Wird deren Kapazität überstiegen, kann das die Bildung von Harnsteinen, Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Muskelschwäche oder Antrieblosigkeit zur Folge haben.

Deshalb ist ein wesentlicher Bestandteil des Coimbra-Protokolls, neben dem Ausgangswert von Vitamin D auch den von Parathormon (PTH), einem Hormon des Calcium- und Vitamin-D-Stoffwechsels, zu bestimmen. Als Zielwert für eine optimale Vitamin-D-Dosis gilt ein PTH Wert nahe der unteren Grenze des Normalwertes.

So werden toxische Vitamin D Dosierungen und eine Hyperkalzämie (erhöhte Calciumwerte im Blut) vermieden. Begleitend zur Vitamin- Gabe werden im Coimbra Protokoll große Flüssigkeitsmengen aufgenommen, mindestens 2,5 Liter, um einer Nierensteinbildung durch Hyperkalzämie vorzubeugen. Des Weiteren muss zusätzlich eine calciumarme Diät im Rahmen des Coimbra Protokolls eingehalten werden. Patienten, die Medikamente zur Entwässerung einnehmen, müssen dies mit dem behandelnden Arzt besprechen und besonders engmaschig den Calcium-Spiegel kontrollieren.

Die Kontrolle der Calcium-Werte ist enorm wichtig für eine richtige Interpretation der PTH Werte, da Calcium selbst gleichfalls den PTH Spiegel senkt. Das heißt, der Effekt durch Vitamin-D-Zufuhr wird verfälscht, also möglicherweise auf einen Bereich ausgerichtet, der nicht für eine Senkung der Krankheitsaktivität optimal ist. Kritiker des Protokolls beunruhigt die Tatsache, dass die im Coimbra Protokoll verabreichten Vitamin-D-Mengen deutlich in einem Bereich liegen, der von Medizinern als toxisch bezeichnet wird. Sie übersehen, dass bei MS Patienten der Vitamin-D-Stoffwechsel gestört und damit nicht mit Gesunden vergleichbar ist. Inzwischen gibt es Publikationen, die sich mit der individuellen Vitamin-D-Ansprechbarkeit befasst haben.

Das „Concept of Personal Vitamin D Response Index“, wie es in der wissenschaftlichen Literatur genannt wird, basiert auf der Erkenntnis, dass es unter den Individuen Unterschiede gibt bezüglich der Ansprechbarkeit auf die vorhandenen Vitamin-D-Mengen und damit deren Wirkung im Körper. Es wird vermutet, dass der Status des Vitamin D allein wenig aussagefähig ist bezüglich dessen biochemischer und molekulargenetischer Effekte, beispielsweise auf die Transkription von Genen der Immunzellen[10],[11]. Die therapeutisch notwendige Menge zu ermitteln, stellt deshalb eine besondere Herausforderung dar. Gleichzeitig ist die Einhaltung und Kontrolle der im Coimbra Protokoll festgelegten Maßnahmen äußerst wichtig8:

  • Vitamin D und PTH Bestimmung im Blut,
  • Start mit 1000 IE Vitamin D pro Kilogramm Körpergewicht,
  • Anpassung der Vitamin D Dosis gemäß den bestimmten Werten: Dosierung von 30 Tausend bis 100 Tausend Internationalen Einheiten (IE) pro Tag,
  • calciumarme Diät,
  • 2,5 Liter Wasser pro Tag trinken,
  • regelmäßige Kontrolle des Calciums im Blut und Urinspiegel,
  • täglich sportliche Übungen,
  • spezielle Röntgenaufnahmen, um den Knochenstatus zu analysieren.

Die Umsetzung bedarf einer besonderen Schulung des Arztes. Inzwischen bieten einige medizinische Forschungszentren und entsprechend geschulte Ärzte eine therapeutische Begleitung für das Coimbra-Protokoll an.

Vitamin K2 bei Multipler Sklerose

Vitamin K ist ebenfalls wie die Vitamine A, D und E fettlöslich. Es spielt eine bedeutende Rolle in der Blutgerinnung, da es für die Synthese von einigen Blutgerinnungsfaktoren benötigt wird. Des Weiteren ist es für die Regulation des Knochengewebes, das zelluläre Wachstum und bei der Aufrechterhaltung der Gefäßintegrität wichtig. In der Natur kommen das in den Chloroplasten grüner Pflanzen zu findende Vitamin K1 (Phyllochinon) und das von Mikroorganismen gebildete Vitamin K2 vor[12]. Vitamin K2  selbst stellt eine Gruppe von Verbindungen dar, die einen gemeinsamen Basisbaustein, Menachinon sowie aus Isoprenoidgruppen bestehende Seitenketten mit verschiedener Länge besitzen. Bekannt ist, dass nur bestimmte Bakterien des Darmmikrobioms zur Versorgung des Körpers mit Vitamin K beitragen[13]. Die individuelle Zusammensetzung des Darmmikrobioms beeinflusst die Versorgung mit Vitamin K2 und auf diese Weise die vitamin-K-abhängigen Prozesse[14].

Während anfänglich die Rolle des Vitamin K auf die Blutgerinnung beschränkt wurde, entdeckten Wissenschaftler später, dass es vitamin-K-abhängige Eiweiße gibt, die zur Gehirnfunktion und zum Sphingolipidstoffwechsel im Nervensystem beitragen.  Sphingolipide sind eine Klasse von Lipiden, die in den Zellmembranen im Gehirn reichlich vorhanden sind und eine wichtige Rolle bei der Neuroprotektion (Schutz der Nervenzellen) und der Myelinisierung und damit für eine gesunde ZNS-Funktion spielen[15]. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Vitamin K2 eine entzündungshemmende Wirkung hat und Schutz gegen oxidativen Stress bietet[16].

In einer Studie mit 45 MS-Patienten und 29 Kontrollpersonen wurden Vitamin K2-Werte im Blut bestimmt und in beiden Gruppen verglichen[17]. Bei Patienten mit Multipler Sklerose war der Vitamin K2-Gehalt im Blut deutlich niedriger als in der gesunden Kontrollgruppe. Eine zunehmende Anzahl von Schüben im Jahr führte zu einer Erniedrigung der Vitamin K2-Werte.

Diese Ergebnisse sind neu und müssen an größeren Gruppen bestätigt werden. Noch nicht geklärt ist, ob es zu einem erhöhten Verbrauch an Vitamin K2 kommt oder die Erniedrigung mit einer veränderten Darmproduktion im Zusammenhang steht. Unter Berücksichtigung seiner anti-demyelinisierenden und entzündungshemmenden Effekte könnte eine Supplementierung mit Vitamin K2 das Fortschreiten der Krankheit hemmen.

Die B-Vitamine bei Multipler Sklerose

Die B-Vitamine sind für die Nervenfunktion unentbehrlich. Für den Aufbau von Myelin, das die Nervenfasern umgibt, werden B-Vitamine benötigt. Bei Multipler Sklerose wird die Myelinschicht geschädigt. Ein zweiter Mechanismus der Schädigung verläuft über das Homocystein[18]. Vitamin B12, Folsäure und die Vitamine B6 und B2 sind an der Entgiftung von Homocystein beteiligt, das die Entzündung fördert und Nervenzellen schädigt. Vitamin B12 selbst kann entzündungsfördernde Botenstoffe hemmen.

Bei MS-Patienten tritt häufig ein Mangel an B-Vitaminen auf, wobei Vitamin B12 und Folsäure am stärksten betroffen sind. Gleichzeitig ist bei den Betroffenen der Homocystein-Spiegel erhöht[19]. Dies kann die Entzündung und den Myelin-Abbau verstärken[20]. Wie einige Studien belegen, ist die Einnahme von B-Vitaminen bei Multipler Sklerose eine bewährte Option, um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen.

In einer Untersuchung an 50 Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose wurde die Wirkung einer Supplementierung mit täglich 5 Milligramm Folsäure-Tabletten und 3 Dosen Vitamin B12 (1000 Mikrogramm) als Injektion im Vergleich zur Krankheitsgruppe, die Placebos und Kochsalz als Injektion erhielt, untersucht. Als Maß galt die Lebensqualität, die über einen standardisierten Fragebogen charakterisiert wurde, die Serum-Homocystein-Konzentration sowie die Vitamin B12- und Folsäurewerte. Der Homocysteinspiegel sank durch die Supplementierung von Vitamin B12 und Folsäure und gleichzeitig gab es eine signifikante Verbesserung der physischen als auch der mentalen Lebensqualität in der Vitamingruppe[21].

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In einer weiteren Studie wurde die neuroprotektive Wirkung von hochdosierten Vitaminen B1, B6 und B12 (Vitamin-B-Komplex) bei Patienten mit schubförmig-remittierender Multipler Sklerose und persistierendem Sehverlust untersucht. Sechzehn Patienten mit diesen Krankheitszeichen wurden mit oralen Hochdosen von 300 Milligramm Vitamin B1, 450 Milligramm Vitamin B6 und 1.500 Mikrogramm Vitamin B12 zusätzlich zu begleitenden krankheitsmodifizierenden Therapien für 90 Tage behandelt. Die Veränderungen in der Sehschärfe und im Gesichtsfeld wurden als Ausgangswert und mehrmals bis zum dritten Monat der Anwendung ermittelt und in Korrelationen zu den klinischen Parametern gesetzt. Bei der Nachuntersuchung wurde eine statistisch signifikante Verbesserung der Sehschärfe festgestellt.

Die Autoren der Studie schlussfolgern, dass die zusätzliche Gabe von hochdosierten Vitaminen B1, B6 und B12 eine effektive Therapie zur Verbesserung der visuellen Funktionsparameter bei MS-bedingter anhaltender Sehbehinderung darstellt[22].Einige Forschungsgruppen schätzen ein, dass ein dringender Bedarf an größeren Studien besteht, die die Rolle der Vitamin-B-Supplementierung allein oder in Kombination mit anderen therapeutischen Wirkstoffen bei der Behandlung von MS bestimmen, mit dem Ziel, die Lebensqualität von MS-Patienten weiter zu verbessern[23].

Zink und MS

Zink ist ein essentielles Spurenelement im Gehirn und ein Cofaktor von mehr als 300 Enzymen, darunter den Matrix-Metalloproteinasen (MMPs)[24]. Es ist darüber hinaus Bestandteil vieler Proteine wie z. B. des Myelin-Basisproteins[25]. Die Zink-Werte im Blut von Patienten mit Multipler Sklerose wurden in mehreren Studien signifikant erniedrigt gegenüber gesunden Kontrollprobanden gefunden[26]. Diese niedrigeren Zinkspiegel waren jedoch nicht mit den üblichen Symptomen eines ausgeprägten Zink-Mangel verbunden[27].

In einigen Untersuchungen wurde Zink in den roten Blutkörperchen oder im Liquor von MS-Patienten gemessen und erhöht gefunden. Die Auswertungen der verschiedenen Studien legen nahe, dass sich die Zink-Veränderungen lokal unterscheiden können und Ausdruck einer gestörten Zink-Homöostase sind. Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass sich die Heterogenität der MS-Erkrankung in den Unterschieden bezüglich der Zink-Spiegel widerspiegeln kann.

zink kapseln hochdosiert

Daher wird empfohlen, in zukünftigen Studien die Daten von homogeneren MS-Patienten-Gruppen zu analysieren, insbesondere bezüglich des Geschlechts, des Alters und des Krankheits-Subtyps. Eine lokale Anhäufung von Zink nach einer pathologischen Freisetzung könnte innerhalb des Krankheitsverlaufs bei bestimmten MS-Formen eine Rolle spielen, wie in einer Arbeit chinesischer Wissenschaftler dargelegt wird[28]. Sie konnten zeigen, dass die durch Multiple Sklerose induzierte Schädigung der weißen Substanz des Rückenmarks und die motorischen Defizite durch eine Störung im Zink-Gleichgewicht vermittelt werden.

Interessant ist die Tatsache, dass Zink-Mangel die Funktionen verschiedener Zellen, wie beispielsweise T-Helferzellen und der zytotoxischen T-Zellen im Immunsystem herabsetzen kann[29].

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist noch nicht endgültig geklärt, ob eine Veränderung des Zink-Spiegels eine Verbesserung im Verlauf der MS-Erkrankung bringt. Eine Studie zur Zink-Supplementierung führte im Tiermodell zu einer herabgesetzten Aktivierung von T-Zellen bei der autoimmunen Encephalitis (Entzündung des Gehirns), dem Krankheitsmodell, das der MS im Menschen nahe kommt[30].

Magnesium bei Multipler Sklerose

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Magnesium fördert die Muskelentspannung und reduziert die Erregbarkeit der Nervenzellen[31].Eine Vielzahl von Enzymen werden in Gegenwart von Magnesium aktiviert. Es tritt mit anderen Mineralien wie Calcium, Zink und Aluminium in Wechselwirkung und beeinflusst deren Gehalt im ZNS[32].Magnesium Mangel beeinträchtigt die antioxidative Abwehr, beispielsweise durch eine reduzierte Synthese des überaus wirksamen Antioxidans Glutathion. Außerdem erhöht der Mangel die Produktion und Aktivität schädigender Mediatoren wie Tumor-Nekrose-Faktor, Interleukin 1 und 6, sowie von freien Radikalen[33]. Die Aktivierung von Vitamin D erfolgt in Abhängigkeit von Magnesium. Bei nicht ausreichender Versorgung ist die Vitamin-D-Wirkung eingeschränkt[34]. Bei einer erhöhten Vitamin-D-Zufuhr (z.B. Coimbraprotokoll) kann eine zusätzliche Magnesiumzufuhr angebracht sein.

Die chronische Erschöpfung bei MS (Fatique) ist entsprechend der Daten einer Studie, die an 101 MS Patienten erhoben wurden, stärker bei niedriger Magnesium-Zufuhr[35].Der Serumspiegel von Magnesium unterschied sich in verschiedenen Untersuchungen nicht zwischen gesunden Probanden und MS-Patienten. In einigen Fällen wurde jedoch eine Fehlregulation von Magnesium nachgewiesen, die sich sowohl als erhöhte oder erniedrigte Werte manifestierte und häufig von einem schlechten klinischen Zustand begleitet wurde38. Es wird empfohlen, vor der Supplementierung mit Magnesium dessen Konzentration im Blut zu bestimmen. Zu beachten ist, dass Magnesium Präparate die Wirkung verschiedener Medikamente herabsetzen können.  Außerdem ist Vorsicht bei chronischen Nierenerkrankungen geboten[36].

Selen und die MS-Therapie

Selen hat eine große Bedeutung als Antioxidans und wegen seiner anti-entzündlichen Wirkung für den Verlauf der MS-Erkrankung. Nicht selten wird ein Mangel an diesem Spurenelement bei MS-Betroffenen nachgewiesen[37].Die Glutathion-Peroxidase ist ein selen-haltiges Enzym, das zusammen mit anderen Enzymen (Katalase, Superoxiddismutase) und Antioxidantien wie die Vitamine C und E, ein potentes Schutzsystem darstellt, das vor schädlichen Sauerstoff-Spezies schützt[38]. Ein ausgewogener Selen-Spiegel sollte sich deshalb günstig auf den Verlauf der MS auswirken können[39],[40].

Eisen bei Multipler Sklerose

Eisen ist ein Cofaktor für die Wirkung verschiedener Enzyme im Hirnstoffwechsel[41]. Gleichzeitig haben Wissenschaftler herausgefunden, dass eine gestörte Eisen-Homöostase zur Neurodegeneration, also zum Funktionsverlust und zum Absterben neuronaler Zellen führen kann. Studien konnten belegen, dass bei MS-Patienten die Eisenwerte im Blut deutlich erniedrigt sind[42]. Wiener Forscher wiesen auf der anderen Seite Eisenablagerungen in bestimmten Hirnarealen mittels MRT nach. Der Eisen-Gehalt in diesen Regionen korrelierte mit der Krankheitsdauer, dem Alter der Patienten und der Schwere der Krankheit.

Je höher der Eisen-Gehalt hier war, desto mehr Behinderungen wiesen die Patienten auf Grund der MS auf[43]. Die Autoren fassen zusammen, dass die Eisenablagerung ein guter Marker für das Fortschreiten der Erkrankung zu sein scheint.

Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, bei der es zu einer Demyelinisierung (Verlust oder die Beschädigung des Myelins) im zentralen Nervensystem kommt. Die Blut-Hirn-Schranke weist Schädigungen auf, Immunzellen wie Makrophagen und T-Zellen dringen in das ZNS ein und Myelin wird zerstört. Daten aus mehreren Studien weisen darauf hin, dass freie Radikale ebenfalls beteiligt sind, und Eisen wird als Katalysator für ihre Bildung vermutet, stellt also einen Schlüsselfaktor für den daraus resultierenden oxidativen Stress dar[44]. Mögliche therapeutische Interventionen zielen neben dem Eisen selbst auf eisenbindende Proteine und Substrate oder Produkte von eisenkatalysierten Reaktionen, die zur Bildung freier Radikale führen. Wegen der vorliegenden Imbalance zwischen freien Radikalen und Antioxidantien bei MS-Patienten verringert eine Zufuhr von Antioxidantien wie Vitamin C und E, Selen, Zink und Coenzym Q10 den oxidativen Stress und schützen auf diese Weise das Myelin[45].Aus den genannten Gründen sollte nicht einfach auf Verdacht Eisen supplementiert, sondern vorab der Eisenwert im Labor bestimmt werden. Nur wenn dieser erniedrigt ist, kann eine zusätzliche Einnahme erfolgen bis der Eisenspiegel wieder im Normbereich ist.

Kurkuma in der MS Behandlung

Kurkuma ist eine aus Indien stammende, vor allem als Gewürz bekannte Pflanze, die zur Familie der Ingwergewächse (lateinisch: Zingiberaceae) gehört. Die Essenz aus dem Wurzelstock enthält neben dem Curcumin weitere Verbindungen mit biologischer Aktivität, die Curcuminoide[46].Curcumin ist in der Lage, Zellmembranen zu passieren und intrazelluläre Effekte auszuüben[47]. Es  kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und die Homöostase in der ZNS-Mikroumgebung regulieren[48]. Curcumin hat wegen seiner antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften ein breites therapeutisches Potenzial[49]. In verschiedenen wissenschaftlichen Publikationen wurden Effekte beschrieben, die dazu führen, dass die bei MS auftretenden Entzündungen und somit die Beschwerden und Symptome verringert werden[50],[51].

Die Arbeitsgruppe um Dolati untersuchte den anti-entzündlichen Effekt von Curcumin bei 50 MS Patienten mit schubförmigen Verläufen. Eine Gruppe erhielt über sechs Monate Curcumin (an Nanopartikel gebunden, 80 Milligramm pro Tag), eine zweite ein Placebo[52]. In Blutproben wurden verschiedene Parameter untersucht, die mit dem Entzündungsstatus korrelieren. Diese waren bei Curcumin-Einnahme niedriger. Zusätzlich wurde der EDSS Wert (Expanded Disability Status Scale) ermittelt. Dieser Wert bezieht sich auf die Leistungsfähigkeit und den Zustand der funktionellen Systeme bei den MS-Patienten und gibt den Schweregrad der Erkrankung an. Dieser verbesserte sich in der mit Curcumin behandelten Gruppe. Ähnliche Effekte wurden in einer weiteren klinischen Studie bereits einige Jahre zuvor beschrieben[53].

Coenzym Q10 bei Multipler Sklerose

Coenzym Q10 (CoQ10) besitzt strukturelle Ähnlichkeiten zu den Vitaminen K und E und wurde früher selbst als Vitamin (Vitamin Q 10) eingestuft. Heute ist bekannt, dass Coenzym Q 10 kein Vitamin ist, da es im Körper synthetisiert werden kann, während Vitamine ausschließlich über die Nahrung dem Körper bereitgestellt werden[54]. Es ist ein wichtiger Stoff für den Energiestoffwechsel und ein starkes Antioxidans[55].In einer kürzlich durchgeführten Studie mit 60 Patienten, die einen schubförmigen Verlauf aufwiesen, wurde der Effekt einer Supplementierung mit Coenzym Q10 untersucht[56]. Dazu wurde jeweils der Hälfte der Probanden Interferon Beta 1a allein und Interferon in Kombination mit 200 Milligramm Coenzym Q10 pro Tag über drei Monate gegeben. Der oxidative Status wurde nach der CoQ10-Supplementierung deutlich besser, wie sich beispielsweise am Anstieg der Marker, die die Aktivität de Radikalfänger beschreiben, zeigen ließ.

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Der Spiegel der entzündungshemmenden Mediatoren erhöhte sich, während pro-inflammatorische Moleküle nach drei Monaten reduziert waren. Dies wurde als Ausdruck der anti-inflammatorischen Wirkung gewertet. Coenzym Q10 förderte ebenfalls eine Verbesserung des klinischen Status, der über den EDSS (Expanded Disability Status Scale) sowie über eine Skala zur Bewertung der Müdigkeitserscheinungen, der Depressionen und der Schmerzen ermittelt wurde.

Eine weitere Studie unterstützt diese Ergebnisse. Sanoobar und Kollegen führten 2013 eine placebo-kontrollierte Studie an 50 Patienten mit MS durch, bei der einer Gruppe von 24 Patienten 12 Wochen lang 500 Milligramm Coenzym Q10 pro Tag gegeben wurde[57]. Die Patienten profitierten von der Coenzym Q10 Einnahme sowohl bezüglich des oxidativen Status als auch bezüglich des anti-entzündlichen Profils und der klinischen Merkmale. Es konnte ein signifikanter Anstieg der anti-oxidativen Parameter im Blut nachgewiesen werden. Die pro-inflammatorischen Mediatoren sanken im Serum ab im Vergleich zur Gruppe, die keine Coenzym Q10 eingenommen hatte. Der Entzündungsstatus zeigte eine deutliche Besserung[58]. Schließlich wurden auch klinische Merkmale von MS-Patienten wie Müdigkeit oder Depression nach der Intervention verbessert[59].

Omega-3-Fettsäuren und MS

Omega-3-Fette gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren (englisch: polyunsaturated fatty acids, abgekürzt: PUFAs). Dabei handelt es sich um langkettige Fettsäuren mit mehreren Doppelbindungen, eine davon am 3. Kohlenstoffatom. Bedeutendste Vertreter sind die alpha-Linolensäure (ALA) sowie die Eicosapentaensäure (EPA) und die Docosahexaensäure (DHA). Die letzten beiden sind im Fischöl enthalten[60]. PUFAs können entzündungshemmende oder immunmodulatorische Effekte haben.In einer umfangreichen Studie wurde ein erhöhter Konsum von PUFAs mit einem reduzierten MS-Risiko in Verbindung gebracht[61].

In der Pathogenese der Multiplen Sklerose spielen neben genetischen und immunologischen Faktoren weitere Komponenten eine Rolle. Ungesunde Ernährungsgewohnheiten gehören dazu. Bereits in den 1950-iger Jahren wurde die Vermutung geäußert, dass es einen Zusammenhang zwischen einer eingeschränkten Aufnahme gesättigter Fettsäuren und einer Verbesserung des klinischen Bildes geben könnte. Eine Verbesserung des klinischen Status und des Wohlbefindens bei Patienten mit MS durch eine diätetische Intervention zu erzielen, ist ein sehr attraktiver und risikoarmer Ansatz.

omega 3 fettsäuren

In einer zusammenfassenden Publikation von 2018 wurde über die Auswirkungen einer höheren Aufnahme von mehrfach ungesättigten Omega-3 Fettsäuren berichtet. In der Übersichtsarbeit werden die Studien zusammengestellt, die Diäten mit wenig gesättigten Fettsäuren und solche unter Zusatz von Nahrungsergänzungsmitteln, zu denen mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren gehörten sowie Diäten mit ballaststoffreicher Ernährung und Vitamin D Nahrungsergänzung eingesetzt haben[62]. Eine angewendete Dosierung betrug 2.000 bis 4.000 Milligramm Omega-3-Fettsäuren pro Tag.

Aus allen überprüften Studien folgerten die Autoren, dass eine Diät mit erhöhter Aufnahme von PUFAs, hauptsächlich EPA und DHA aus Fischöl, und eine Supplementierung mit Liponsäure und Vitamin D eine positive Wirkung bei MS-Patienten haben können. Einschränkend wurde erwähnt, dass die Anzahl der vorliegenden Studien gegenwärtig noch gering ist.

In einer weiteren Übersichtsarbeit untersuchten Wissenschaftler 30 Studien, die beträchtlich im Studiendesign variierten und bei denen sie Einschränkungen in der Methodik identifizierten. Diese Tatsachen erhöhen das Risiko für eine Verzerrung der Resultate. Neben PUFAs setzten die zitierten Kollegen in diesem Review weitere Supplementierungen ein, wie antioxidative Supplemente und weitere Nahrungsergänzungsmittel, wie Acetyl-L-Carnitin, Biotin, Riboflavin, Kreatin, Palmitoylethanolamid, Probiotika oder einfach ungesättigten Fettsäuren (MUFAs). Deshalb ist es aus ihrer Sicht derzeit nicht möglich, mit hoher Sicherheit zu beweisen, dass die Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren den Verlauf von MS verändert[63].Patienten, die deutlich übergewichtig sind oder die Antikoagulantien einnehmen, sollten mit ihrem Arzt sprechen, bevor sie zusätzlich Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen. Ähnliches gilt für alle Medikamente, mit denen die Omega-3-Fettsäuren Wechselwirkung könnten: Vor der Einnahme in jedem Fall klären lassen, ob die Supplementation mit den verordneten Medikamenten interagiert. Berücksichtigt sollte darüber hinaus werden, dass Omega-3-Fettsäuren ebenfalls auf das Immunsystem wirken, indem sie die körpereigene Abwehr vermindern. Dieser bei Autoimmunerkrankungen positive Effekt kann gleichzeitig anfällig für Infektionen machen[64].

Weihrauch

Traditionelle natürliche Arzneistoffe finden besonders bei chronischen Erkrankungen Anwendung. Sie zeichnen sich durch eine breite Wirkung aus, die an vielen verschiedenen Stellen im Organismus ansetzt. Für Weihrauch in Verbindung mit Myrrhe wurden positive Effekte bei Entzündungen beschrieben[65]. Weihrauch ist ein hartes, gallertartiges Harz, das aus den Stammeinschnitten des Weihrauchbaums, der hauptsächlich in Somalia, Äthiopien und Indien wächst, gewonnen wird[66]. Die chemischen Hauptbestandteile von Weihrauch sind Terpenoide und ätherische Öle. In der traditionellen chinesischen Medizin werden Weihrauch und Myrrhe seit Jahrtausenden als Arzneimittel-Paar angewendet, weil ihnen in der Kombination eine größere Wirkung als den einzelnen Substanzen zugeschrieben werden[67]. Sie haben umfangreiche pharmakologische Effekte, die sich in der Kombination zu verstärken scheinen.

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In den letzten Jahren hat sich die pharmakologische Forschung über Weihrauch hauptsächlich auf die entzündungshemmenden und krebsbekämpfenden Einflüsse der Extrakte konzentriert, die neben den anti-oxidativen Effekten dieses natürliche Produkt zu einem pharmakologischen interessanten Stoff werden ließ. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es nur eine einzige Studie, die die Anwendung bei MS beschreibt. Eine deutsche Arbeitsgruppe stellte sich die Frage, ob die orale Einnahme eines standardisierten Weihrauchextrakts (SFE) sicher ist und die Krankheitsaktivität bei Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose reduziert[68]. Der Weihrauchextrakt (SFE) wurde als Kapseln mit 400 Milligramm, bis zu einem Maximum von 4800 Milligramm pro Tag, je nach Verträglichkeit, verabreicht. Die Behandlung wurde über acht Monate mit einer minimalen Dosis von 2400 Milligramm pro Tag durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass diese eingenommenen Mengen sicher und gut verträglich über einen langen Zeitraum waren. Die Effekte wurden über MRT Untersuchungen bei 38 Patienten verifiziert.

Zusammenfassen schätzten die Autoren ein, dass die orale Einnahme eines standardisierten Weihrauchextrakts sicher ist und positive Effekte auf die Krankheitsaktivität schubförmig remittierender Multipler Sklerose zeigt. Sie empfehlen daher weitere klinischen Studien, um diese Daten an größeren Patientengruppen zu bestätigen.

Enzyme (Trypsin, Papain, Bromelain, Chymotrypsin) bei Multipler Sklerose

Für die Therapie mit Enzymen werden eiweiß-spaltende Enzyme, sogenannte Proteasen eingesetzt, die pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sein können. Bromelain und Papain werden aus Pflanzen gewonnen während Trypsin und Chymotrypsin tierische Proteasen sind. Bromelain wird ein Gemisch von Proteasen bezeichnet, dass aus der Frucht und dem Stamm der Ananaspflanze hergestellt wird. Papain ist die Bezeichnung für verschiedene Extrakte und Aufreinigungen des mexikanischen Melonenbaumes (der Papaya, Carica papaya). Trypsin wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet und hat dort die Aufgabe, andere Verdauungsenzyme zu aktivieren. Es wird aus einem Bauchspeicheldrüsenextrakt von Schweinen oder Rindern isoliert. Chymotrypsin wird in der Bauchspeicheldrüse synthetisiert. Es wird aus einer inaktiven Vorstufe durch Trypsin gebildet[69]. Auch dieses Enzym wird für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln meistens aus dem Bauchspeicheldrüsenextrakt von Rindern und Schweinen gewonnen.

Die hochgereinigten Enzyme kommen als Monopräparate, mit lediglich einem Enzym, häufig Bromelain, oder in unterschiedlichen Zusammensetzungen als Kombinationspräparat zum Einsatz. Ihr Einsatz bei entzündlichen Erkrankungen basiert auf der Einschätzung, dass sie in der Lage sind, die in den entzündlichen Prozessen anfallenden Entzündungsbotenstoffe im Blut und im Gewebe abzubauen. Dabei wird die Entzündungsreaktion nicht primär unterdrückt, sondern das Zusammenspiel von Immun-und Entzündungsprozessen verbessert. In einigen Untersuchungen konnten außerdem durchblutungsfördernde und breite immunmodulatorische Effekte bestätigt werden[70].

Die Ergebnisse aus Studien bei Patienten mit Multipler Sklerose sind unterschiedlich. Es gibt vereinzelte Berichte von Betroffenen über Verbesserungen der Sensibilitäts- und Sehstörungen[71] sowie über eine herabgesetzte Rückfallrate bei schubförmigen Verläufen[72]. Im Tiermodell konnten Trypsin und Papain die Aktivität von autoreaktiven T-Zellen reduzieren, die bei der autoimmunen Reaktion, dem Angriff auf körpereigene Zellen, eine Rolle spielen[73]. In anderen Studien konnten die MS-Patienten nicht von der Enzym Therapie profitieren[74].

Für die Wirkung der Enzyme spielt die Bioverfügbarkeit eine bedeutende Rolle. Wichtig ist beispielsweise, dass die Enzyme nicht von der Magensäure angegriffen werden und dadurch ihre Aktivität verlieren. Deshalb müssen die Enzympräparate entsprechend zubereitet werden, um einen Schutz zu gewährleisten. Um darüber hinaus zu verhindern, dass der Hauptteil der Enzym- Aktivität für die Verdauung und nicht für den Abbau der Entzündungsbotenstoffe verwendet wird, sollten Enzympräparate eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit eingenommen werden.

Die Einnahme von Probiotika bei Multipler Sklerose

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Die Darmflora ist Tummelplatz verschiedener Mikroorganismen, wobei es für die Gesundheit und das Immunsystem wichtig ist, dass die guten Keime in der Überzahl bleiben. Probiotika aus Präparaten können dafür sorgen, das Darmmikrobiom im Gleichgewicht zu halten. Probiotische Zusatzpräparate enthalten mehrere Millionen bis Milliarden lebensfähige Bakterien in Pulverform, meist Bifidobakterien und Lactobakterien. Sie werden in unterschiedlichen Mischverhältnissen angeboten und zeigen dann je nach Zusammensetzung und der enthaltenen Bakterienart und -stämme auch verschiedene Wirkung[75].In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass die Darmflora von Patienten mit MS eine veränderte Zusammensetzung im Vergleich zu Gesunden aufwies und dass die Einnahme von probiotischen Kulturen die Symptome bei den Erkrankten linderte.

Eine Publikation von iranischen Wissenschaftlern berichtete von Verbesserungen bei 60 an MS Erkrankten nach 12 Wochen Probiotika-Gabe im Vergleich zur Placebo Gruppe[76].

Bewertet wurden der Wert bezüglich der EDSS Skala, die die Einschränkungen beurteilt, die mentale Gesundheit sowie Entzündungsmarker. Ein internationales Team von Forschern, konnte einen Zusammenhang zwischen dem Mikrobiom des Darms, der Genetik und der Anfälligkeit für Multiple Sklerose in einem tierexperimentellen Ansatz nachweisen[77]. Interessanterweise zeigten Mäuse mit bestimmten genetischen Merkmalen eine besondere Anfälligkeit für Multiple Sklerose, die außerdem vom Stoffwechsel der Darmbakterien beeinflusst wurde.Während einer klinischen Studie wurden neun Patienten mit remittierender Multiple Sklerose und 13 Kontrollpersonen zwei Monate ein Probiotikum mit Lactobacillus, Bifidobacterium und Streptococcus verabreicht. Am Anfang, am Ende und drei Monate nach Absetzen der Probiotika-Gabe wurde das Darmmikrobiom anhand von Stuhlproben sowie die Immunantwort über die Charakterisierung der Immunzellen im Blut analysiert.

Im Ergebnis zeigte sich eine verstärkte Häufigkeit der in den Probiotika enthaltenden Stämme, die, wie zuvor ermittelt, bei den MS-Patienten erniedrigt waren.  Zusätzlich induzierte die Probiotika-Gabe eine entzündungshemmende periphere Immunantwort[78].

In einer weiteren Untersuchung wurden die Auswirkungen einer Probiotika-Einnahme über 12 Wochen bei Probanden mit MS bezüglich ihrer krankheitsbedingten Einschränkungen, der psychischen Gesundheit und dem metabolischen Zustand erfasst. Die 60 MS-Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: eine Gruppe erhielt ein Placebo, die andere eine Probiotika Kapsel. Für beide Gruppen wurden eine Reihe von klinischen Parametern ausgewertet. Die Ergebnisse ließen den Schluss zu, dass sich die Probiotika Einnahme über 12 Wochen günstig auf die klinischen Daten auswirkte[79].

Eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2019 bewertete verschiedenen Studien, die sich mit den Auswirkungen der Probiotika-Gabe auf Immun- und Entzündungsmarker bei MS-Erkrankungen beschäftigten. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass durch Probiotika die Immun- und Entzündungsparameter, beispielsweise bestimmte Cytokine und Immun-Zellen bei den Patienten mit Multipler Sklerose verbessern werden können[80].

FAZIT

Vitamine und Co. werden leider von vielen Ärzten, welche sich rein der Schulmedizin verschrieben haben, als unnütz dargestellt. Dem entgegen stehen jedoch tausende von Erfahrungsberichten und auch Forschungsergebnisse die eine Wirkung von verschiedenen Vitalstoffen auf Symptome oder den Verlauf von Multiple Sklerose belegen. Fakt ist aber auch das es kein Allheilmittel bei diesen Mikronährstoffen gibt und jeder Mensch selbst prüfen muss welche Vitalstoffe ihm helfen können. Hinweise auf Mangelzustände, die behoben werden sollten, kann ein umfangreiches, aber etwas kostspieliges Blutbild geben.

Gerade im Bereich des Vitamin-D hat sich in den vergangenen Jahren viel in der Forschung getan. Es rückt immer mehr in den Focus einer möglichen Behandlungsgrundlage bei MS. Die Dosierungen die hier verabreicht werden, bedürfen jedoch der Aufsicht eines erfahrenen Arztes und regelmäßiger Laborkontrollen. Auch nicht vernachlässigt werden sollten die anderen in diesen Beitrag aufgeführten Vitalstoffe und bedürfen einer genaueren Betrachtung.

Mikronährstoffe sind keine Arzneimittel und wirken daher oft nicht direkt oder „sofort“. Es benötigt einige Zeit bis mögliche Probleme durch die Einnahme von Vitaminen und Co. besser werden können. Denn die Wirkung geschieht oft eher unterschwellig, indem die Vitalstoffe verschiedene Prozesse im Körper beeinflussen oder Anstoßen und so langfristig eine Änderung möglich machen. Damit sich aber überhaupt etwas tut ist die Qualität der eingenommen Nahrungsergänzungsmittel und deren Anwendung/Dosierung von entscheidender Bedeutung. Ein Produkt mit einer schlechten Qualität bringt ebenso wenig wie zu hohe oder zu niedrige Dosierungen.

Die Einnahme von Vitalstoffen kann positive Wirkungen haben das zeigen Studien und auch Erfahrungsberichte, dies ist jedoch aus unserer Sicht nur ein Baustein um MS zu behandeln. Grundlegende weitere Säulen sind die Psyche, Stress, Ernährung und das soziale sowie private Umfeld welche einer intensiven und genauen Betrachtung unterzogen werden sollten!

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